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Setzt auf eine E-Learning-Plattform: Nadine Dyck bietet mit KnowOn Mitarbeitenden in Augenarztpraxen die Möglichkeit, sich weiterzubilden.

Mutige Gründerinnen: Nadine Dyck – die Wissensvermittlerin

Nadine Dyck hat selbst eine Ausbildung zur Medizinischen Fachangestellten in einer Augenarztpraxis absolviert. Sie kennt die Schwierigkeiten, sich das nötige Fachwissen anzueignen. Mit ihrer Lernplattform KnowOn möchte sie dieses Problem lösen und Mitarbeitenden in Augenarztpraxen die Möglichkeit bieten, ihr Fachwissen zu erweitern.

von Merle Schröder

Die fachliche Ausbildung in der Augenheilkunde verbessern – das ist der Antrieb von Nadine Dyck, Gründerin der Aus- und Weiterbildungsplattform KnowOn. Die Plattform vermittelt mit interaktiven Elementen, Bildern, Videos und Quizzen Fachwissen aus der Augenheilkunde.

„In der Berufsschule ist die Ausbildung zur Medizinischen Fachangestellten sehr allgemein gehalten. Egal ob in der Fachrichtung Gynäkologie, Orthopädie oder in der Augenheilkunde– es lernen alle das gleiche. Ich selbst habe in der Berufsschule so gut wie nichts über das Auge gelernt, wir hatten vielleicht zwei oder drei Unterrichtsstunden zu dem Thema“, erinnert sich die ehemalige Arzthelferin.

Die Auszubildenden seien also darauf angewiesen, das nötige Fachwissen in der Arztpraxis beigebracht zu bekommen. Aufgrund des hektischen Praxisalltages und des Fachkräftemangels sei dies aber nicht immer möglich. Dyck selbst hatte Glück: „Ich hatte einen Ausbilder, der mir sehr viel beigebracht hat – und seine Frau hat sogar Vokabeln mit mir geübt“, berichtet die 40-Jährige. So habe sie sich ein breites Fachwissen aneignen können.

Idee für Lernplattform entwickelt

Während diverser Tätigkeiten in der Augenheilkunde, zum Beispiel als Praxismanagerin und Außendienstmitarbeiterin, habe Dyck ihr Wissen immer bereitwillig an Kolleginnen, Kollegen und Auszubildende weitergegeben. Die Idee, eine Lernplattform für Auszubildende und Quereinsteigerinnen und -einsteigern in der Augenheilkunde zu entwickeln, sei ihr während der Corona-Pandemie gekommen.

„Durch meine Kinder habe ich gesehen, was es heutzutage für E-Learning-Möglichkeiten gibt. Ich dachte mir, dass sich eine E-Learning-Plattform für die Weiterbildung in der Augenheilkunde für viele Praxen interessant sein würde“, erklärt die Mindenerin. Also gründet Dyck im November 2021 ihr Unternehmen KnowOn und entwickelt die gleichnamige Lernplattform, die von ihr selbst mit Inhalten bespielt wird und fachlich von einer Augenärztin geprüft wird.

Anfangs viel Unsicherheit

„Der Vertrieb von KnowOn lief zu Beginn sehr schleppend. Ich war vor allem auf Kaltakquise angewiesen und habe in vielen Praxen angefragt. Der Prozess war sehr langwierig, zäh und frustrierend“, sagt Dyck. „Außerdem musste ich mich selbst mit Themen befassen, zu denen ich vorher kaum Berührungspunkte hatte, zum Beispiel im Bereich Recht oder IT“, berichtet die Gründerin. „Auch der Aspekt, finanziell von meiner Geschäftsidee leben zu können, hat mich sehr unter Druck gesetzt“, erklärt die alleinerziehende Mutter von zwei Kindern.

„Man muss viel Unsicherheit aushalten können. Aber zum Glück folgt auf die Unsicherheit Erleichterung, wenn man merkt, dass die eigene Idee Potenzial hat und die Nachfrage für das Produkt da ist“. Mittlerweile konzentriere sich Dyck vor allem auf Praxisverbunde und große Gemeinschaftspraxen als ihre Kunden und habe kürzlich auch einen großen Auftrag erhalten.

Gründerstipendium nahm Druck

„Eine große Erleichterung war für mich auch die Bewilligung des Gründerstipendiums. Vor allem finanziell ist mir dadurch eine große Last von den Schultern gefallen“, sagt Dyck. „Aber auch die Coaches des ‚Centre for Entrepreneurship‘ an der Hochschule Bielefeld, dem ich zugeordnet worden bin, haben mir sehr geholfen“. So habe sie in Gründungscamps viele wertvolle Tipps und Ratschläge erhalten und Kontakte mit anderen Gründerinnen und Gründern knüpfen können.

Ebenfalls sei der Einzug in das Coworking-Büro StartMIUp in Minden ein wichtiger Schritt für sie gewesen: „Alleine im Homeoffice zu arbeiten tut nicht immer gut. Es ist schön, auch ‘mal rauszukommen und sich im Büro mit Gleichgesinnten austauschen zu können.“ Das rät sie auch anderen Gründerinnen und Gründern. „Netzwerken und regelmäßiger Austausch mit Leuten, die einem fachlich weiterhelfen können, ist enorm wichtig“, weiß Dyck. „Natürlich muss man von seiner Geschäftsidee selbst überzeugt sein.

Kleine Schritte machen

Im Gründungsprozess ist es außerdem hilfreich, einen Schritt nach dem anderen zu machen, und sich nicht mit zu vielen Dingen gleichzeitig zu überfordern. Und sich regelmäßig Pausen gönnen – das darf man auch nicht vergessen“, sagt sie. Für die Zukunft wünscht sie sich, dass KnowOn weiterwächst und neue Kundinnen und Kunden gewinnen kann. „Dann habe ich mehr Raum für Ideen und kann die fachliche Ausbildung in der Augenheilkunde noch weiter verbessern“, so Dyck.

Weitere mutige Gründerinnen im Porträt:

Regina Horn – die Verwandlungskünstlerin

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Sarah Lübbers – die magische Buchhändlerin

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