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In ihrer Buchhandlung "Magic Books" setzt Gründerin Sarah Lübbers auf Inklusion und Barrierefreiheit

Mutige Gründerinnen: Sarah Lübbers – die magische Buchhändlerin

Sie hat sich ihren Kindheitstraum erfüllt – Sarah Lübbers hat ihre eigene Buchhandlung eröffnet. Eine Besonderheit: Das Geschäft in der Delbrücker Innenstadt ist komplett barrierefrei. Sie ist die dritte Gründerin und Unternehmerin, die wir in unserer neuen Serie „Gründerinnen-Geschichten“ vorstellen.

von Merle Schröder

Sarah Lübbers liebt Bücher: „Jedes Buch enthält einen Hauch Magie.“ Kürzlich hat sie sich ihren Kindheitstraum erfüllt und ihre Buchhandlung „Magic Books“ in Delbrück eröffnet. Ihr Hauptaugenmerk liegt dabei auf der jüngeren Zielgruppe. Sie bietet ein großes Sortiment an Romance-Büchern und Mangas an. Aber auch Fans anderer Genres kommen in der Buchhandlung auf ihre Kosten.

Barrierefreiheit von klein auf ein Thema für die Gründerin

Etwas unterscheidet das Geschäft allerdings von der Konkurrenz: Sarah Lübbers setzt auf ein vollständig barrierefreies Konzept. Der Eingang zum Ladenlokal ist ebenerdig. Der Verkaufsraum ist geräumig, damit Menschen im Rollstuhl oder mit Rollator sich frei bewegen können. Die Bücherregale sind halb so hoch wie in einer „normalen“ Buchhandlung, die Kasse ist ebenfalls niedriger gestaltet.

„Außerdem habe ich eine induktive Höranlage einbauen lassen“, berichtet die Buchhändlerin. „Wenn eine Kundin oder ein Kunde ein Bluetooth-fähiges Hörgerät haben, können sie sich mit der Anlage verbinden. Ich spreche dann in ein Mikrofon, so sie mich während der Beratung besser verstehen“, führt Lübbers weiter aus. Für diejenigen, die kein modernes Hörgerät besitzen, stünden Kopfhörer zur Verfügung. „Barrierefreiheit war für mich schon von klein auf ein Thema.

Sarah Lübbers hat selbst eine Augenkrankheit

Ich selbst bin von einer erblich bedingten Augenkrankheit betroffen. Mit meiner Buchhandlung möchte ich zeigen, dass Barrierefreiheit möglich und nicht schwer ist“, erklärt die studierte Buchwissenschaftlerin. Demnächst soll auch ein Vorlesegerät angeschafft werden, mit dem sich sehbehinderte Menschen Auszüge aus Büchern vorlesen lassen können.

Gründerin hat zunächst Schwierigkeiten mit Finanzierung

Bereits während ihres Studiums an der Johannes-Gutenberg-Universität in Mainz habe die 24-Jährige begonnen, das Konzept ihrer eigenen Buchhandlung zu planen. „Eigentlich war das nur zum Spaß. Aber die Pläne wurden immer konkreter und ich habe mir gedacht: Warum eigentlich nicht?“, erzählt sie. Den Kontakt zu Lieferanten habe sie schnell hergestellt. Die Finanzierung ihres Vorhabens sollte sich als schwieriger herausstellen.

„Ich stand vor der Frage: Förderung oder Kredit? Für Vorhaben wie meins gibt es nur wenige Fördermöglichkeiten. Außerdem ist die Antragsprozedur sehr kompliziert. Deshalb habe ich mich für einen Kredit entschieden“, berichtet Lübbers. Zunächst habe sie keine Bank finden können, die ihr Vorhaben unterstützen wollte.

Die Delbrückerin wendet sich an die IHK, und erhält Unterstützung durch die Gründungsberatung. Gemeinsam mit IHK-Gründungsberater Tobias Kaufmann überarbeitet sie ihren Businessplan und kann schließlich doch eine Bank finden, die ihr Vorhaben unterstützen wollte. „Dafür bin ich sehr dankbar“, konstatiert Lübbers.

Rückendeckung von allen Seiten

Unterstützung auf ihrem Weg in die Selbstständigkeit hat sie auch von ihrer Familie und ihren Freunden erhalten. „Meiner Familie war es eh klar, dass ich irgendwann eine Buchhandlung eröffne“, schmunzelt Lübbers. Ihre Schwester, die als Bürokauffrau arbeitet, unterstütze sie bei kaufmännischen Angelegenheiten. Auch von ihrem Bruder, der ebenfalls ein Unternehmen gegründet hat, könne sich die Buchhändlerin Tipps holen. Ihre beste Freundin habe ihr bei der Gestaltung des Logos und der Gestaltung des Verkaufsraums geholfen. „Ich habe wirklich Rückendeckung von allen Seiten. Ohne meine Familie und Freunde hätte ich das nicht gemacht“, erklärt die junge Frau.

Andere Einzelhändler inspirieren

Für die Zukunft wünscht sie sich, dass sich ihre Buchhandlung gut etablieren kann. „Aber ich möchte es mit meiner Buchhandlung schaffen, dass auch andere Einzel- und Buchhändler ihre Geschäfte inklusiver gestalten.“ Gründerinnen und Gründern rät Lübbers, nicht den Mut zu verlieren, egal welcher Rückschlag kommt. „Lasst euch nicht unterkriegen und bleibt an eurem Vorhaben dran, egal, wie lange es dauern mag.“

Weitere mutige Gründerinnen im Porträt:

Regina Horn – die Verwandlungskünstlerin

Marina Hillary – die Kreative

Sina Kämmerling – die Findige

Nadine Dyck – die Wissensvermittlerin

Kathrin Zuther – die Essensverbesserin

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