Forscher erzielen Fortschritte im Kampf gegen multiresistente Keime

Im September fand in Bonn der internationale „One Health & Food Safety Congress“ statt. Das seit 2016 vom BMBF Geförderte Verbundprojekt HyReKA stellte dabei erste Ergebnisse zu Ihrer Forschung zu resistenten Keimen vor.

Multiresistente Erreger sind weltweit für mehrere hunderttausende Infektionen verantwortlich. Gerade in medizinischen Einrichtungen sind Antibiotika-resistenzen eine ernstzunehmende Gefahr, alleine in Deutschland infizieren sich jährlich bis zu 35.000 Patienten. Seit 2016 fördert das Bundesministerium für Bildung und Forschung das HyReKA Projekt, an welchem Forschende aus den Bereichen der Krankenhaushygiene, Medizin, Biologie, Chemie, Agrarwissenschaften und Siedlungs- und Abwasserwirtschaft untersuchen, wie diese Keime in die Umwelt gelangen und sich deren Ausbreitung verringern lässt.
Auf dem Kongress in Bonn stellte der Forschungsverbund HyReKA erste Ergebnisse ihrer Forschung vor. Sie fanden heraus, dass durch innovative Abwassertechnik, wie Ozonung und Membranfilterverfahren, Bakterien und Resistenzgene, denen die gewöhnlichen Kläranlagen nichts anhaben können, aus dem Abwasser entfernt werden können. Demnach könnten solche Verfahren in kommunalen Kläranlagen, die Schnittstellen zwischen Abwasser und Umwelt, eingesetzt werden um die Verbreitung resistenter Keime einzuschränken.
Die Forscher haben außerdem festgestellt, dass gerade das Abwasser von Krankenhäusern und Mastbetrieben aufgrund von Antibiotikarückständen im Wasser besonders belastet sind. Um zu verhindern, dass Erreger aus diesen „Hotspots“ zu den Kläranlagen gelangen, soll in Zukunft direkt vor Ort gehandelt werden. In Abflüssen von Waschbecken, Duschen, Toiletten und Spülen klinischer Einrichtungen sieht das Projekt ebenfalls ein hochriskantes bisher übersehenes Risiko für Ansteckung durch antibiotikaresistente Erreger. Als Konsequenz sind in Zukunft gezielte Maßnahmen bei Bau und Planung klinischer Einrichtungen vorgesehen. Ergänzend soll dem Problem auch über spezielle Hygienevorschriften entgegengewirkt werden.

Quelle: BMBF