Eine Dekade nach Beginn der Wirtschafts- und Finanzkrise erreichen die Ausgaben für Forschung und Entwicklung im globalen Durchschnitt einen neuen Höchststand. Regional sind jedoch große Unterschiede erkennbar.
Trotz Finanzkrise, die im September 2008 ihren Anfang nahm, sind die Ausgaben für Forschung und Entwicklung durch Staat und Wirtschaft weltweit insgesamt gestiegen. Die Investitionen seitens der Wirtschaft gingen 2009/2010 zwar kurzfristig zurück, stiegen seitdem aber wieder an. Von staatlicher Seite lässt sich seit 2008 ein langsames, aber stetiges Wachstum staatlicher FuE-Ausgaben beobachten.
In Europa zeigt sich eine Korrelation zwischen FuE-Aufwendungen und der Wirtschaftskraft der einzelnen Staaten. In Deutschland erhöhten sich die öffentlichen Forschungs- und Entwicklungsausgaben in den letzten zehn Jahren um 46%. Aber auch in den skandinavischen Ländern oder Großbritannien blieb der Anstieg der Investitionen in FuE von Staat und Wirtschaft konstant.
In den zentral- und osteuropäischen Staaten wie Tschechien, Ungarn und Polen stiegen die Mittel seit der Krise zwar weiter an, allerdings wurden diese überwiegend getragen von Fördermitteln aus der Strukturfonds der EU.
In den südeuropäischen Staaten wie Griechenland und Spanien sind die entsprechenden Investitionen als Folge der Krise eingebrochen und konnten sich bis heute nicht vollständig erholen, sodass eine Abhängigkeit von EU-Strukturfonds entstanden ist. Auf europäischer Ebene nimmt als Folge die Ungleichheit in FuE-Investitionen zu.
In den USA sind die FuE-Aufwendungen seitens der Wirtschaft zwischen 2008 und 2010 zurückgegangen; seitdem erleben sie wieder einen stetigen Zuwachs. Im selben Zeitraum sind die Regierungsausgaben um 8 Prozent gestiegen, wohingegen sie seit 2010 weitgehend stagnieren und anteilig am Bruttoinlandsprodukt abgenommen haben.
https://www.nature.com/articles/d41586-018-06634-4