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Erfolgreich Franziska Heil, Carina Hofmeister und Rebekka Elisabeth Romer (von links) haben ihre Ausbildung bei COR als Landes- und Bundesbeste abgeschlossen

Wie wäre es mit einer Ausbildung als Polsterer?

Erfolgreich Franziska Heil, Carina Hofmeister und Rebekka Elisabeth Romer (von links) haben ihre Ausbildung bei COR als Landes- und Bundesbeste abgeschlossen
Erfolgreich Franziska Heil, Carina Hofmeister und Rebekka Elisabeth Romer (von links) haben ihre Ausbildung bei COR als Landes- und Bundesbeste abgeschlossen

Als einer von wenigen Betrieben der Region bildet die COR Sitzmöbel Helmut Lübke GmbH & Co. KG aus Rheda-Wiedenbrück junge Menschen noch zu Polsterern und Polster- und Dekorationsnähern aus. Mit Erfolg: Gleich drei Auszubildende schafften einen ausgezeichneten Abschluss

In der COR-Lehrwerkstatt wird zugeschnitten, genäht und getackert. Sitzpolster stapeln sich in Regalen, Stoff- und Lederbezüge liegen zum Verarbeiten bereit und auf Hebebühnen stehen die Holz-Gestelle großer Sofas. 14 Auszubildende lernen bei COR Sitzmöbel in Rheda-Wiedenbrück, davon 11 die Berufe des Polsterers sowie des Polster- und Dekorationsnähers). Sie fertigen Polsterbezüge, vernähen Stoffe sowie Leder, bauen Sofas und stellen Sessel und Kissen her. Und das läuft richtig gut. Drei Auszubildende machten im vergangenen Jahr einen so guten Abschluss, dass sie von der Industrie- und Handelskammer Nordrhein-Westfalen als Landesbeste in ihrem Beruf aus NRW gewählt wurden: Die Polsterinnen Franziska Heil und Carina Hofmeister sowie die Polster- und Dekorationsnäherin Rebekka Elisabeth Romer. Franziska Heil und Rebekka Elisabeth Romer wurden zudem von der DIHK, dem Deutschen Industrie- und Handelskammertag, als Bundesbeste in Berlin ausgezeichnet. „Die Auszeichnung war schon irgendwie eine Belohnung, aber es wurde einem nichts geschenkt. Man musste schon selbst lernen, sich vorbereiten und reinhängen“, sagt Romer, die mittlerweile in Stuttgart Innenarchitektur studiert. „Wir haben hier sehr von den familiären Verhältnissen profitiert. In der Lehrwerkstatt sind die Azubis gut vernetzt.“ Dem stimmen die beiden ehemaligen Azubis zu, die inzwischen bei COR als Polsterinnen arbeiten. „Wir waren schon fast überrascht, als die Nachricht über die Ehrung kam“, sagt Carina Hofmeister und Franziska Heil ergänzt: „Aber es ist schön, dass das Ergebnis so gut ausgefallen ist. Dafür wurden wir bei COR auch immer unterstützt.“

DER RICHTIGE WEG
Ein Grund für das gute Ergebnis sei der hohe Stellenwert, den die betriebliche Ausbildung bei COR einnehme. Damit wappne sich das Unternehmen auch gegen den Fachkräftemangel. „Wir haben die Ausbildung zum Polster- und Dekorationsnäher 2013 reaktiviert. Viele Nähereien sind mittlerweile im Ausland, sodass die Berufe hierzulande seltener angeboten werden. Dadurch konnten wir weniger externe Fachkräfte anwerben und mussten die Ausbildung selbst in die Hand nehmen“, sagt Claude Ampßler, Personalleiter bei COR. Gemeinsam mit drei weiteren Ausbildungsleitern kümmert er sich um die Nachwuchskräfte des Sitzmöbelherstellers. Für jeden Ausbildungsberuf gibt es einen eigenen Betreuer. Das habe sich bewährt. Das Ziel sei es, alle Auszubildenden nach ihrem Abschluss zu übernehmen. „Bei uns lernen die Azubis in einem geschützten Bereich, dürfen viel ausprobieren und selbstständig arbeiten, indem sie auch ein eigenes Produkt entwickeln“, beschreibt Ampßler die Lernstruktur. Die Nachwuchskräfte sollten erst einmal „sauber ausgebildet“ werden, bevor sie in der tatsächlichen Fertigung eingesetzt werden. „Zunächst sollen die Azubis die Zusammenhänge verstehen und Handgriffe lernen. Danach sammeln sie Erfahrungen in der Produktion“, sagt der Personalleiter. „Andere Betriebe gehen anders an die Ausbildung heran, aber für uns ist das der richtige Weg. Die Azubis haben so auch genügend Freiraum, um sich auszuprobieren und das funktioniert.“ Außerdem schule COR zusätzlich in einem eigenen internen Unterricht, in dem das Gelernte aus der Berufsschule auf das Unternehmen übertragen werde. „Zum Beispiel erläutern wir auf Grundlage des eher theoretisch geprägten Schulunterrichtes zum Thema Vertriebsstrukturen welche Vertriebsstrategie COR verfolgt“, erklärt der Personalleiter. Zudem würden regelmäßig externe Dozenten eingeladen, um Themen wie Sozialkompetenz oder Methoden wie „Wie lerne ich zu lernen?“ zu besprechen. „Die Azubis sollen auch über den Tellerrand schauen und Impulse bekommen“, betont Ampßler.

NEUE AZUBIS GEWINNEN
Damit auch in Zukunft junge Menschen bei COR ihre Ausbildung machen, muss das Unternehmen aktiv um Nachwuchskräfte werben. COR sei regelmäßig auf Ausbildungsplatzbörsen und gehe zu Vorstellungsrunden in Schulen. „Klassische Marketing-Maßnahmen wie Werbung in Zeitungen bringen uns nicht weiter. Wir müssen den Schülern praktisch zeigen, was wir tun“, sagt Ampßler. Bei solchen Kennlern-Treffen bringe der Personalleiter immer eine gepolsterte Holzplatte, Hammer, Tacker und ein bedrucktes Stück Stoff mit. „Das war auch eine Idee unserer Azubis. Damit können interessierte Schüler selbst einmal ausprobieren, wie man Polster verarbeitet. Mit ein paar Handgriffen bauen sie ihr eigenes Probestück als Wandbild zusammen.“ Zudem biete COR Schnupper-Praktika an, um die Jugendlichen schon vor einer Ausbildung kennenzulernen und zu schauen, ob es für beide Seiten passt. „Das hat bisher immer gut funktioniert und wir hoffen, dass das auch weiterhin so bleibt“, sagt Ampßler.

Autor: Elena Ahler, IHK

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