So könnte der Bielefelder Jahnplatz der Zukunft gestaltet sein. Heute werden die Pläne der Diplom-Ingenieure Bockermann, Kortemeier und Wannenmacher im Stadtentwicklungsausschuss des Rates vorgestellt. Die geplante städtebauliche Aufwertung des Jahnplatzes begrüßt die IHK. Ein attraktiverer Haltestellen- und Platzbereich mit höherer Aufenthaltsqualität ist ein Gewinn für die Stadt. Der Platz soll allerdings auch mehr auf Radfahrer und Fußgänger ausgelegt werden. Die bislang zweispurige Autofahrbahn würde auf eine Spur verengt.
Das sieht die IHK eher kritisch. Speziell das Verfahren zur Umgestaltung des Bielefelder Jahnplatzes stößt auf Kritik der gewerblichen Wirtschaft. Bevor der in den Sommerferien angekündigte Verkehrsversuch überhaupt startet, wird jetzt bereits die dauerhafte Einspurigkeit des Jahnplatzes geplant. Die Ergebnisse des Versuchs spielen offensichtlich gar keine Rolle für die langfristige Gestaltung. Mit diesem Vorgehen schafft die Stadt für 20 Jahre Fakten, die nicht rückgängig gemacht werden können, außer man zahlt die Fördergelder zur Umgestaltung des Jahnplatzes von 13 Millionen Euro in voller Höhe zurück.
Bielefelds Stadtmitte muss auch weiterhin mit allen Verkehrsmitteln – auch mit dem Auto – schnell und ohne Einschränkung erreichbar bleiben. Ansonsten besteht die Sorge, dass vor allem die Kunden aus dem Umland, für die Fahrrad und ÖPNV oft keine Alternative für einen Besuch der Bielefelder Innenstadt darstellt, sich auf andere Einkaufsstandorte orientieren. Und das könnte insbesondere für Bielefelds Altstadt Probleme mit sich bringen.