Seit August vergangenen Jahres macht Abir Hmadouch aus Marokko ihre Ausbildung zur Fachinformatikerin bei der Bielefelder MarcanT AG. Damit möchte sie ihre Karrierechancen verbessern. Ihr Traumberuf: IT-Ingenieurin.
Abir Hmadouch ist mutig. Sie hat ihre Heimat Marokko verlassen, ihr gewohntes Umfeld, ihre Familie und Freunde, um eine duale Ausbildung in Deutschland zu beginnen. Die 27-Jährige macht beim Bielefelder IT-Unternehmen MarcanT AG eine Ausbildung zur Fachinformatikerin in der Fachrichtung Anwendungsentwicklung. „Viele meiner Freunde leben in Deutschland und haben hier ihre Ausbildung abgeschlossen“, erklärt die junge Frau, die in Fes geboren ist. Ihr Traum ist es, später als IT-Ingenieurin zu arbeiten.
Kombination aus Theorie und Praxis ausschlaggebend
Schon in Marokko hat sie den Grundstein für ihre Karriere im IT-Bereich gelegt. Sie hat dort das Zertifikat „Brevet de Technicien Supérieur“ im Bereich Informatik erhalten und einen Abschluss im Fach Informatik gemacht. „Die Ausbildung in Marokko ist aber sehr theoretisch, Praxisbezüge gibt es kaum. In Deutschland ist das anders. Hier besteht die Ausbildung sowohl aus Theorie, ist aber gleichzeitig auch praxisorientiert.
Deshalb habe ich mich für eine Ausbildung in Deutschland entschieden“, sagt Abir. Von MarcanT habe sie durch eine Azubi-App erfahren. „Ich habe mich dann einfach dort beworben. Im Vorstellungsgespräch fand ich das Unternehmen dann sehr sympathisch. Deshalb bin ich froh, dass ich meine Ausbildung dort machen kann“, erklärt sie.
Seit August vergangenen Jahres ist Abir nun in Bielefeld, und sie bereut ihre Entscheidung nicht. „Die Ausbildung gefällt mir sehr gut. Mein Arbeitgeber und meine Kolleginnen und Kollegen sind sehr nett und helfen mir immer bei Problemen“, sagt sie. Auch in der Berufsschule komme sie gut zurecht. „Ich habe sehr nette Lehrer, die meine Situation gut verstehen und den Schulstoff so lange erklären, bis ich alles verstanden habe“, berichtet Abir.
Mittlerweile spricht die junge Marokkanerin fließend Deutsch. Bewerber aus Drittstaaten müssen das Sprachniveau B1 vorweisen können. Denn das ist Voraussetzung, um eine Ausbildung in Deutschland beginnen zu können. Bevor Abir nach Deutschland kam, hat sie in Marokko sogar einen B2-Sprachkurs absolviert.
Zufrieden mit Betreuung durch IHK
Im Anerkennungsprozess wurden Abir und ihr Chef Mark-Henrik Delker, Vorstandsmitglied bei MarcanT, durch die IHK Ostwestfalen begleitet. Ansprechpartnerin für Anerkennungsverfahren ausländischer Berufsabschlüsse ist Sengül Budak. „Frau Budak hat mir erklärt, was ich für mein Visum brauche. Ich konnte ihr auch so viele Fragen stellen wie ich wollte und habe von ihr immer eine Antwort bekommen. Wir haben dann das beschleunigte Fachkräfteverfahren beantragt, und ich habe mein Visum nach drei Monaten erhalten“, erklärt Abir. Mit der Betreuung durch die IHK sei sie sehr zufrieden.
Ausbildung in Deutschland verbessert Karrierechancen
Auch wenn es für sie am Anfang schwierig war, sich in der deutschen Kultur zurechtzufinden, hat sie sich mittlerweile gut eingewöhnt. Sie hat ein ganz normales „Azubi-Leben“. Sie lernt viel für die Schule, trifft sich in ihrer Freizeit mit Freundinnen, malt und kocht gerne, oder treibt Sport. „Eine Ausbildung in Deutschland ist gut für alle, die ihre Karrierechancen verbessern wollen. Wenn man etwas gut beherrscht, dann bekommt man auch eine gute Arbeitsstelle“, resümiert Abir ihre Entscheidung. Und möchte damit auch anderen jungen Leuten aus dem Ausland Mut machen, eine Ausbildung in Deutschland zu beginnen.