Wenn sich der Transport etwa von Windkraftanlagen verzögert, sind auch strategische Transformationsziele in Gefahr
Damit drängende Infrastruktur- und Transformationsprojekte realisiert werden können, müssen Kräne, Baumaschinen oder auch Stahlbetonteile möglichst reibungslos von A nach B kommen – in der Praxis ist das aber oft unnötig schwierig und langwierig. Die Wirtschaft fordert zweckdienliche Regelungen, die die Bedingungen für Großraum- und Schwertransporte verbessern.
Neue Verbändeinitiative legt Positionspapier vor
Um Verbesserungen bei Großraum- und Schwertransporten zu bewirken, haben sich derzeit 31 Verbände und Organisationen der deutschen Wirtschaft und Transportbranche, darunter die Deutsche Industrie- und Handelskammer, in der Verbändeinitiative Großraum- und Schwertransporte (VI GST) zusammengeschlossen
Gemeinsam weisen sie darauf hin, dass die individuellen Abläufe von Großprojekten lange Planungs- und Vorbereitungszeiten erfordern. Und während der fortschreitende Verschleiß der Verkehrsinfrastruktur die Suche nach möglichen Transportrouten erschwere, würden Antrags- und Genehmigungsverfahren für Großraum- und Schwertransporte immer langwieriger.
„Die Bearbeitungszeiten bei den Behörden nehmen derzeit Wochen bis Monate in Anspruch“, kritisieren die Verbände in einer gemeinsamen Pressemitteilung. „Festgelegte Projektabläufe geraten dadurch aus den Fugen und verursachen Verzögerungen und Kostensteigerungen.“
Zustand „nicht mehr hinnehmbar“
Weil diese Transporte unter anderem elementare Voraussetzung für die Durchführung von Infrastrukturprojekten der Wirtschaft wie auch der öffentlichen Hand seien, stünden nationale Strategien wie die Energiewende auf der Kippe, warnt die VI GST: Für die verladende Wirtschaft und Transportbranche sei „der aktuelle Zustand nicht mehr hinnehmbar“. Die Initiative fordert von der Politik, „Großraum- und Schwertransporte nicht unnötig zu behindern und die vorhandenen Spielräume zur Entbürokratisierung zu nutzen, um dringende Erleichterungen zu ermöglichen“.
Im Wesentlichen geht es darum,
- zweckdienliche Regelungen für Großraum- und Schwertransporte zu schaffen,
- Antrags- und Genehmigungsverfahren zu beschleunigen und optimieren,
- ein Geoinformationssystem für Großraum- und Schwertransporte einzuführen,
- Gebühren einheitlich und kalkulierbar zu halten,
- die Verkehrsinfrastruktur zu erhalten, auszubauen und effektiver zu nutzen,
- dem Fachkräftemangel entgegenzuwirken,
- die Anhörfreigrenze auf Transporte bis 44 Tonnen Gesamtmasse anzuheben,
- die Stärken der Verkehrsträger bestmöglich zu nutzen und
- durch Einbeziehung der Wirtschaft zeitnah Synergien zu heben.
Sie finden das komplette Positionspapier mit Details unter anderem auf der Website des Bundesverbandes Schwerlasttransporte und Kranarbeiten.