Kündigung per Einschreiben: Besser nicht ohne Auslieferungsbeleg

Eine Arzthelferin manipulierte wohl die Patientenakte ihres Manns, wurde gefeuert und bestritt den Zugang der Kündigung. Die Praxis berief sich auf den Einlieferungsbeleg nebst Sendestatus. Das reichte dem BAG aber allein nicht für einen Anscheinsbeweis für den Zugang aus.

Unzulässiger Medienbruch: Werbebrief darf nicht auf AGB im Internet verweisen

Ein Ver­weis auf eine Web­sei­te mit den AGB kann ins­be­son­de­re dann einen un­zu­läs­si­gen Me­di­en­bruch dar­stel­len, wenn die Kun­den zuvor per Wer­be­brief kon­tak­tiert wer­den. Laut OLG Düs­sel­dorf hät­ten die AGB pro­blem­los dem Wer­be­schrei­ben bei­ge­fügt wer­den kön­nen.

Kündigung muss nicht telefonisch bestätigt werden

Unternehmen dürfen von ihren Kunden nicht verlangen, eine Kündigung ihres Vertrags telefonisch zu bestätigen. Dies sei unlauter, entschied das LG Koblenz und verurteilte den Internetdienstleister Ionos auf eine Klage der Verbraucherzentrale Bayern zur Unterlassung.

Ersatzjob nach rechtswidriger Kündigung: Kein doppelter Urlaubsanspruch

Hat ein zu Un­recht ge­kün­dig­ter Ar­beit­neh­mer einen an­de­ren Job auf­ge­nom­men, muss er sich wäh­rend des Dop­pel­ar­beits­ver­hält­nis­ses vom neuen Ar­beit­ge­ber er­hal­te­nen Ur­laub auf Ur­laubs­an­sprü­che gegen sei­nen alten Ar­beit­ge­ber an­rech­nen las­sen. Das hat das BAG ent­schie­den und seine frü­he­re Recht­spre­chung be­kräf­tigt.

Kündigungsschutz für GmbH-Geschäftsführer mit Arbeitsvertrag

Wenn ein Geschäftsführer keinen Dienstvertrag hat, sondern angestellt ist, geht seine Organstellung bei einer Insolvenz nicht auf den Käufer des Unternehmens über. Vielmehr übernimmt dieser nur das Arbeitsverhältnis. Damit hat das BAG in solchen Fällen einen Schutz vor Kündigungen ausgesprochen.

Beweiswert der AU-Bescheinigung bei Krankheit nach Kündigung

Der Beweiswert einer Arbeitsunfähigkeitsbescheinigung (AU) kann nach einem Urteil des Landesarbeitsgerichts Niedersachsen erschüttert werden, wenn sich der Arbeitnehmer nach Erhalt einer arbeitgeberseitigen Kündigung unmittelbar zeitlich krank meldet und dies für den gesamten Zeitraum der Kündigungsfrist so bleibt.

Fristlose Kündigung bei gleichzeitigem Weiterbeschäftigungsangebot unwirksam

Kündigt der Arbeitgeber das Arbeitsverhältnis fristlos, bietet jedoch gleichzeitig dem Arbeitnehmer „zur Vermeidung von Annahmeverzug“ die Weiterbeschäftigung zu unveränderten Bedingungen während des Kündigungsschutzprozesses an, verhält er sich widersprüchlich. In einem solchen Fall spreche eine tatsächliche Vermutung dafür, dass das Beschäftigungsangebot nicht ernst gemeint sei, entschied das Bundesarbeitsgericht.

Schweden: Arbeitsrecht mit wichtigen Neuerungen

Das schwedische Beschäftigungsschutzgesetz hat eine gründliche Überarbeitung erhalten. Besonders betroffen: Kündigungs- und Befristungsrecht. Den geänderten Vorschriften größtenteils ab 30. Juni und finden ab dem 1. Oktober 2022 Anwendung.

Raus aus der Krise: IHK Ostwestfalen bietet Online-Veranstaltungsreihe an

Die Corona-Krise hat viele Unternehmen in Ostwestfalen stark geschwächt. Die aktuelle Unternehmenssituation ist geprägt von Umsatzverlusten, Liquiditätsengpässen oder einbrechender Auftragslage. Mit der Online-Veranstaltungsreihe „Raus aus der Krise“ möchte die IHK Ostwestfalen Unternehmen dabei unterstützen, den Weg aus der Krise zu finden.

Formale Tücken einer Kündigung im Arbeitsrecht

Hat der Arbeitgeber die Entscheidung zur Kündigung eines Mitarbeiters gefällt, beginnen die Herausforderungen: Zunächst steht aus rechtlicher Sicht die Frage im Mittelpunkt, ob ein wirksamer Kündigungsgrund vorliegt. Viele Kündigungen scheitern jedoch nicht an einem fehlenden Grund, sondern bereits an der notwendigen Schriftform und/oder an dem Nachweis über den Zugang der Kündigung.