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Renaissance der Handelsbarrieren

Der Freihandel galt bislang als ein Garant für Wachstum und Wohlstand. Doch der Multilateralismus wird zunehmend in Frage gestellt, Staaten setzen auf bilaterale Abkommen und schwächen so die Welthandelsorganisation.

Es scheint paradox: Eigentlich geht es der Weltwirtschaft gut, die Konjunktur ist stabil, die Eurozone, Nordamerika und zahlreiche asiatische Staaten wachsen robust und liefern Impulse für den internationalen Handel. Der Deutsche Industrie- und Handelskammertag geht von einem weltweiten Wachstum von voraussichtlich vier Prozent in diesem Jahr aus. Auch die Zahlen des Exportbarometers 2018 der IHK Ostwestfalen belegen einen klaren Aufwärtstrend – mit 16,5 Milliarden Euro stellen die Auslandsumsätze des Verarbeitenden Gewerbes zum sechsten Mal in Folge den Rekord des Vorjahres ein – das Plus von acht Prozent ist der größte Anstieg in diesem Zeitraum. Und trotzdem nimmt die Sorge vor zusätzlichen Protektionismus zu, der die internationale Handelsentwicklung hemmt. Der DIHK spricht von einer „Renaissance der Handelsbarrieren“. DIHK-Außenwirtschaftschef Volker Treier berichtet von „erheblichen Irritationen bei den Unternehmen, die die zunehmenden protektionistischen Tendenzen in vielen Ländern hinterlassen“. Diese gebe es im Grunde schon seit der großen Finanzkrise in den Jahren 2008, 2009, seither bliebe der Welthandel unter seinen Möglichkeiten. In den ersten Jahren danach sei die Behinderung des Handels zunächst unterschwellig erfolgt.

Für Prof. Gabriel Felbermayr, Direktor des Zentrums für Außenwirtschaft des ifo Instituts in München und designierter Präsident des Instituts für Weltwirtschaft in Kiel, beginnt die Krise des Multilateralismus sogar noch früher, nämlich schon im Jahr 2001. Seit damals verhandelt die Welthandelsorganisation WTO über ihre eigene Reform – bis heute sind die 168 Mitgliedsländer noch zu keinem Ergebnis gekommen.

Wolf D. Meier-Scheuven, Präsident der IHK-Ostwestfalen, betont, dass auch in der Region rund ein Drittel der Arbeitsplätze direkt oder indirekt vom Export abhängt, die Exportquote der Firmen erreicht fast die 40 Prozent Marke. Dabei hätte sich der Bielefelder Unternehmer, der vor vier Jahren zum ersten Mal ins Amt des IHK-Präsidenten gewählt und kürzlich bestätigt wurde, zu Beginn seiner Amtszeit nicht vorstellen können, dass die Globalisierung durch protektionistische Tendenzen unterbrochen oder gestoppt werden könnte. Diese seien so stark wie lange nicht. „Das sind für unsere Exportnation gefährliche Entwicklungen und wir sehen, dass wir in den nächsten Jahren noch viel Arbeit haben, um uns weiter für den freien Handel stark zu machen.“

Die vollständige Titelgeschichte finden Sie in der aktuellen Ausgabe der Ostwestfälischen Wirtschaft.

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