Frankreich ist das erste Land, das die Exzesse der Ultra Fast Fashion per Gesetz bekämpfen wird. Einige EU-Mitgliedstaaten sehen den „Alleingang“ kritisch. Der Gesetzentwurf sieht
Maßnahmen gegen chinesische Onlineplattformen wie Shein oder Temu vor, die ohne Öko Rücksicht täglich mehr als 7.000 verschiedene Kleidermodelle auf den Markt bringen. Alle
Produkte werden ohne Zwischenhandel und per Flugzeug zugestellt, sodass die Ökobilanz sehr viel schlechter ausfällt als in der restlichen Textilbranche. Hinter dem Gesetz stehen alle Fraktionen der französischen Regierung.
Ab Mitte April berät der Senat über die endgültige Version des Gesetzes. In Kraft könnte es dann in den nächsten Monaten.
Betroffen sind vor allem Fast-Fashion-Riesen. Solche Firmen sollen künftig gut sichtbar auf ihren Seiten auf die Umweltbelastung der Mode hinweisen und dazu anhalten, Artikel zu recyceln – sonst müssen sie Strafen von bis zu 15.000 Euro zahlen. Mithilfe eines neuen Ökopunktesystems sollen schlecht bewertete Unternehmen künftig zunächst eine Abgabe von bis zu fünf Euro und 2030 bis zu zehn Euro pro Artikel zahlen. Ab 2025 soll außerdem Werbung für Fast-Fashion-Unternehmen oder deren Produkte verboten sein. Wir warten auf die endgültigen Gesetzesinhalte.