Vision: CO2-freie Stahlproduktion – Verbundprojekt arbeitet an dem Recyceln von Hüttengasen

Carbon2Chem, ein Großprojekt von thyssenkrupp zusammen mit der Fraunhofer- und Max-Planck-Gesellschaft sowie weiteren 15 Partnern aus Industrie und Forschung, sucht nach einem Weg zu einer CO2-freien Stahlindustrie. In einem thyssenkrupp-Stahlwerk in Duisburg prüft das vom BMBF geförderte Projekt das Recyceln von Hüttengasen erstmalig im Regelbetrieb.

Seit 2016 beschäftigt sich Carbon2Chem mit der Herausforderung des jährlichen Ausstoßes von 20 Millionen Tonnen CO2 der Stahlbranche. Nun beginnt der Testlauf, die Abgase der Hochöfen zu recyceln.

Mit der entwickelten Technologie soll der Industrie ermöglicht werden, die Emissionen in Methanol umzuwandeln, ein wichtiger Grundstoff für die chemische Industrie. Dabei werden die Hüttengase gereinigt und im Anschluss zu einem Synthesegas verändert. Das daraus gewonnene Gas dient als Vorprodukt für die Gewinnung unterschiedlichster Chemikalien. Aus diesen können Kunststoffe, Kraftstoffe und Düngemittel produziert werden, welche bisher nur aus der Verarbeitung anderer fossiler Energieträger wie Kohle und Gas gewonnen wurden.

Zunächst läuft der Testlauf mit einem kleinen Teil der Abgase des integrierten Stahlkraftwerks in Duisburg. Sollte das Projekt ein Erfolg sein, wird der nächste Schritt die Überführung in eine großtechnische Lösung sein. Die Vision des Konsortiums ist die Aufbereitung der gesamten Abgase der Stahlindustrie sowie die Übertragung der Technologie auf andere CO2-intensiven Branchen.

Quelle: Bundesministerium für Bildung und Forschung