Die Automatisierung betrifft nicht nur die Industrie, sondern auch den Journalismus. Computerprogramme schreiben bereits einfache Texte für Redaktionen. Doch für den ethischen Umgang mit dieser algorithmischen Textproduktion fehlen noch immer einheitliche Vorgaben. Prof. Markus Kaiser von der TH Nürnberg hat in einer Studie die Branchenvertreterinnen und -vertreter zu der aktuellen Handhabung des Roboterjournalismus befragt.
Der Begriff Roboterjournalismus umfasst von Computerprogrammen automatisch generierte journalistische Texte. Die Grundlage dafür bilden strukturierte und in der Regel aktuelle Daten sowie Textbausteine, die vorab erstellt wurden. Im Gegensatz zum Industrieroboter handelt es sich beim journalistischen Roboter um eine Software. Doch können Roboter auch gute Texte schreiben? Und das womöglich sogar schneller und besser als Journalistinnen und Journalisten? Wie sollte die Branche mit der algorithmischen Textproduktion umgehen?
Wissenschaftler der TH Nürnberg und der Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg haben eine Studie zu den ethischen Aspekten im Roboterjournalismus durchgeführt. Grundlage ist eine Online-Umfrage mit 117 Teilnehmenden, darunter Journalisten, Ausbilder sowie Vertreter von Journalismus-Verbänden
Die Teilnehmenden sind überwiegend dafür, die automatisch generierten Texte auch als solche zu kennzeichnen. Die Umfrage hat ergeben, dass sich die meisten eine einheitliche Kennzeichnung wünschen, die der Deutsche Presserat regeln sollte. Im Gegensatz dazu geben 71 Prozent der Befragten an, dass sie bei der Suchmaschinenfunktion im Internet keine Unterscheidung von journalistischen Texten und Computertexten brauchen.
Die Umfrage verdeutlicht, dass der Roboterjournalismus in der Branche zwar bereits wahrgenommen wird, die Etablierung und der ethische Umgang jedoch ein deutlich größeres Engagement aller Beteiligten benötigen. Weitere Informationen finden Sie hier:
https://www.th-nuernberg.de/de/pressemitteilung/3963-wenn-roboter-berichten/
Quelle: TH Nürnberg