Li­RaS: In­no­va­ti­ve Sen­sor­tech­no­lo­gie für An­wen­dun­gen im au­to­ma­ti­schen Fah­ren

Die Entwicklung automatisierter Fahrzeuge steht vor zahlreichen Herausforderungen, allen voran die präzise Erfassung der Umgebung. Besonders unter schwierigen Witterungsbedingungen stoßen herkömmliche Sensoren dabei an ihre Grenzen. Hier setzt das neue Forschungsprojekt „LiRaS“ an: Expert*innen aus den Bereichen Wissenschaft, Technik und Industrie entwickeln ein System, das Fahrzeugen auch bei widrigen Bedingungen eine möglichst zuverlässige und lückenlose Erfassung ihrer Umgebung ermöglicht. Das Vorhaben, an dem die Universität Paderborn beteiligt ist, wird vom Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) mit rund 10 Millionen Euro bis Ende April 2027 unterstützt. Davon entfallen rund 1,5 Millionen Euro an die Universität Paderborn.

LiRaS vereint Kernkomponenten der Radar- und der auf Laser beruhenden LiDAR-Technologie auf einem Chip, um eine umfassende und ausfallsichere Erfassung des Fahrzeugumfelds zu gewährleisten. Durch die Kombination werden die Vorteile beider Technologien in einem gemeinsamen Sensor vereint und die technologiebedingten Einschränkungen des Einzelsensors ausgeglichen. Im Gegensatz zum autonomen Fahren, bei dem das Fahrzeug sämtliche Aufgaben eigenständig übernimmt, übernehmen Fahrer*innen und Assistenzsysteme bei den verschiedenen Stufen des automatischen Fahrens Aufgaben selbst.

Das Hauptziel von LiRaS ist die Entwicklung eines rauscharmen bildgebenden 3D-Radarsensorsystems basierend auf einem hochfrequenzstabilen Oszillator, das gleichzeitig LiDAR-Elemente auf Chipebene integriert. Die kostengünstige Informationsquelle ermöglicht eine sichere Datenzusammenführung und eröffnet neue Möglichkeiten für fortschrittliche Sensordatenfusionskonzepte.

Das LiRaS-Konsortium besteht aus Wissenschafts- und Industriepartner*innen, um eine breite Basis für den Erfahrungsaustausch und die zukünftige Entwicklung zu schaffen. Diese Zusammenarbeit fördert nicht nur die Entwicklung der Photonik-Industrie in Deutschland, sondern ermöglicht auch eine schnelle Verbreitung der Technologie in neuen Fahrzeuganwendungen im Bereich des automatischen Fahrens und verwandten Anwendungsgebieten. Dadurch wollen die Konsortialpartner*innen auch dazu beitragen, die Position Deutschlands im internationalen Wettbewerb zu stärken.

Die Projektleitung liegt bei der Volkswagen AG. Neben der Universität Paderborn und dem Fraunhofer‐Institut für Hochfrequenzphysik und Radartechnik (FHR) als wissenschaftliche Partner sind die Konrad GmbH, Xavveo GmbH und Cycle GmbH an dem Vorhaben als nicht wissenschaftliche Partner beteiligt. Darüber hinaus ist GlobalFoundries als assoziierter Partner mit dem Projekt verbunden.

Quelle: https://www.uni-paderborn.de/nachricht/139140

Weitere Themen

Die EU hat ein einen Aktionsplan für die chemische Industrie vorgestellt. Ziel des Maßnahmenpakets ist es, Herausforderungen zu bewältigen.
International

EU: Vereinfachungen für Unternehmen der Chemieindustrie

Am 8. Juli stellte die EU-Kommission ein Chemikalienpaket, basierend aus einem Aktionsplan für die chemische Industrie und einem Chemieomnibus, vor. Ziel des Maßnahmenpakets für den Chemiesektor ist es, zentrale Herausforderungen zu bewältigen. Dazu gehören insbesondere hohe bürokratische Kosten, unfaire globale Wettbewerbsbedingungen und eine schwache Nachfrage.

weiterlesen