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#IchWerdeChefin – IHK-Aktion am Girls’Day

Wie ist das eigentlich, als Frau ein Unternehmen zu führen? Das konnten drei Mädchen am diesjährigen Girls‘Day unter dem Motto „#ichwerdeChefin“ herausfinden. Die Schülerinnen haben die IHK-Vizepräsidentinnen Raphaela Knoke, Geschäftsführerin des Holter Eisenhandels in Schloß Holte-Stukenbrock, und Daniela Drabert, Geschäftsführerin des Modehaus Hagemeyer in Minden, einen Tag lang begleitet.

Girls’Day bei Daniela Drabert

Im Modehaus Hagemeyer haben Leonie (12) und Emilia (13) Geschäftsführerin Daniela Drabert über die Schultern schauen können. „Wir haben uns dazu entschieden mitzumachen, weil wir beide modeinteressiert sind und hier hinter die Kulissen blicken wollten“, sagen die Schülerinnen aus Minden und Vlotho. In einem Social Media-Marketing-Workshop konnten die Mädchen einen Einblick in neue Instagram- und Werbekampagnen erhalten.

Danach ging es ab auf die Verkaufsfläche – in einem Workshop in der Herrenmode-Abteilung wurden ihnen gezeigt, wie die neuesten Fashiontrends ansprechend präsentiert werden. In der Änderungsschneiderei von Hagemeyer hat Drabert ihnen erklärt, wie ein Strickpullover gekürzt wird, ohne dass er aufribbelt, und was es bei Kundenaufträgen zu beachten gilt. „Ich bin positiv überrascht. Wir sind das erste Mal beim Girls‘Day dabei und ich wusste nicht, ob sich überhaupt jemand dafür interessiert, bei uns mitzumachen. Ich hoffe, dass ich die Mädchen begeistern konnte“, sagt Drabert.

Neueste Mode Daniela Drabert, IHK-Vizepräsidentin und Geschäftsführerin vom Modehaus Hagemeyer (zweite von rechts), und Einkäuferin Betty Gahlbeck (erste von rechts) erklären Leonie und Emilia, wie Kleidung und Accessoires ansprechend auf der Verkaufsfläche präsentiert werden.

„Mädchen sollen am Girls‘ Day auch mit weiblichen Vorbildern in Kontakt kommen. Das sind nicht nur Frauen in gewerblich-technischen oder handwerklichen Berufen, sondern auch mit Frauen in Führungspositionen“, sagt Jennifer Reker, Referentin für Presse- und Öffentlichkeitsarbeit beim Kompetenzzentrum Technik-Diversity-Chancengleichheit e. V. in Bielefeld, das den Girls‘ Day organisiert. Der Girls‘ Day ist ein Berufsinformationstag speziell für Mädchen von der fünften bis zur 13. Klasse. Die Initiative wurde im Jahr 2001, zunächst als Pilotprojekt, von Unternehmen aus dem New-Economy-Sektor ins Leben gerufen. Die Unternehmen stellten zu dem Zeitpunkt fest, dass nur wenig Frauen in technischen Berufen arbeiteten. Aufgrund des Erfolgs der Pilotveranstaltung findet der Girls‘Day seit 2002 jedes Jahr bundesweit statt.

Girls’Day bei Raphaela Knoke

Auf dem Chefsessel: Jule sitzt am Schreibtisch von Raphaela Knoke, IHK-Vizepräsidentin und Gesellschafterin beim Holter Eisenhandel, Probe.

Die elfjährige Jule hat sich dafür entschieden, in den Arbeitsalltag beim Holter Eisenhandel hinein zu schnuppern. Nach einem kurzen Film über die Stahlherstellung ging es, ausgestattet mit gelbem Schutzhelm und Sicherheitsschuhen, in die Werkhallen des Unternehmens. Welche Art von Stahlträger liegt wo, welche Maschine steht in welcher Halle? – das musste die Schülerin in einer Rallye herausfinden. Danach hat sie Raphaela Knoke begleitet und sich angeschaut, welche Aufgaben eine Geschäftsführerin hat. „Ich fand, dass das Angebot sehr interessant klang und ich wollte wissen, was eine Chefin so macht“, sagt Jule.

In den vergangenen Jahren wurden am Girls‘ Day bundesweit insgesamt 160.000 Veranstaltungen mit Plätzen für 2,4 Millionen Mädchen angeboten. In Ostwestfalen-Lippe liegt die Zahl dieses Jahr auf einem Höchststand: es gab 338 Angebote mit 3.359 Plätzen für Mädchen.

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