Suche
Close this search box.
Suche
Close this search box.

Kein Stress auf glatten Straßen: Diese Pflichten haben Sie bei Schnee und Eis

Im Winter müssen Autofahrer besondere Vorsicht walten lassen. Sei es etwa auf dem Weg zur Arbeit, der bei Glatteis zur Rutschpartie werden kann, unterwegs zu Terminen, wenn das Fahrzeug auf Schnee nicht wie gewohnt reagiert oder im Lieferverkehr, wenn schlechte Sicht die volle Konzentration fordert. Die Experten der Dekra haben zusammengefasst, worauf auf winterlichen Straßen zu achten ist.

Ein Blick aufs Handy oder nebenbei das Navi einstellen, kann verheernde Folgen haben. „Schon bei Tempo 50 bedeuten zwei Sekunden Ablenkung einen Blindflug von 28 Metern“, warnt die Dekra. Besonders gefährlich ist das auf winterlichen Straßen. Wenn dann noch das Material versagt, kann es schnell zu schweren Unfällen kommen. In Deutschland besteht keine generelle Winterreifenpflicht, dafür eine situative. Heißt: Bei Schnee, Glätte oder Schneematsch dürfen Fahrzeuge nur gefahren werden, wenn alle Räder mit wintertauglicher Bereifung ausgerüstet sind. Gekennzeichnet sind diese mit dem Alpine-Symbol (Bergpiktogramm mit Schneeflocke). Reifen, die allein mit dem Symbol „M+S“ gekennzeichnet sind, dürfen nur noch gefahren werden, wenn sie bis zum 31. Dezember 2017 produziert wurden. Ausgenommen von der Winterreifenpflicht sind landwirtschaftliche Nutzfahrzeuge sowie einspurige Fahrzeuge – zum Beispiel Motorräder.

„Bei Verstößen drohen mindestens 60 Euro Bußgeld und ein Punkt im Fahr-eignungsregister in Flensburg. Bei Behinderung erhöht sich der Betrag auf 80 Euro, bei Gefährdung auf 100 Euro und bei Unfall auf 120 Euro“, teilt die Dekra mit. Die Experten empfehlen, dass die Reifen für sicheres Fahren auf winterlichen Straßen noch mindestens vier Millimeter Profil aufweisen sollten.

Lassen Sie sich Zeit!

Um das Unfallrisiko zu minimieren, ist vor allem ein Faktor wichtig: Zeit. „Hektik, Ungeduld und forsche Fahrweise führen auf winterglatten Straßen noch schneller als sonst zu gefährlichen Situationen und Unfällen. Planen Sie daher mehr Zeit ein und starten früher als sonst“, rät Thomas Gut aus der Dekra-Unfallanalyse.

Ruppiges Bremsen, hektisches Gas geben und schnelle Lenkbewegungen sollten unbedingt vermieden werden. „Sicherheitssysteme wie ABS, ESP und auch Allradantrieb haben das Fahren auf glatten Straßen sicherer gemacht. Ein Ersatz für vorsichtiges Fahren sind sie aber nicht. Denn die Gesetze der Physik können auch sie nicht außer Kraft setzen“, sagt Thomas Gut. Wer zu schnell in eine Kurve fährt, wird auch mit der neuesten Technik im Straßengraben oder im Gegenverkehr landen. „Dagegen hilft nur eine Fahrweise, die den Witterungs- und Straßenverhältnissen angepasst ist. Das heißt: Ruhe bewahren, nichts riskieren, mehr Luft zum Vordermann lassen und vor allem nicht zu schnell fahren.“

Wärmende Decken und früh nachtanken

Kommt es doch zu einem Unfall, Sie fahren sich fest oder landen in einem längeren Stau, können mehrere Maßnahmen die Situation zumindest erträglicher gestalten. Neben winterfester Kleidung, Handschuhen und Mützen sollten auch wärmende Decken im Auto mitfahren. Wichtig ist in der kalten Jahreszeit weiter, den Tank nicht bis zur untersten Markierung leerzufahren. Geht der Kraftstoff zur Neige, fällt auch der Wärmenachschub im Innenraum aus und das elektrische Bordnetz stellt seinen Betrieb ein. „Deshalb lieber früher nachtanken. Ein halb gefüllter 60-Liter-Tank reicht beispielsweise aus, um den Motor länger als einen Tag im Stand laufen zu lassen“, erklärt die Dekra.

Im Notfall können auch Wasser und haltbares Notproviant, zum Beispiel eine Nussmischung, eine große Hilfe sein.

Weitere Themen