Bei unserem diesjährigen Umweltforum haben wir uns mit dem „Megatrend Nachhaltigkeit“ befasst und Herausforderungen und Chancen für Unternehmen herausgearbeitet. 75 interessierte Unternehmensvertreter und Fachleute haben am Umweltforum 2024 teilgenommen. In der IHK-Hauptgeschäftsstelle in Bielefeld machte der Keynote-Speaker Rüdiger Röhrig, geschäftsführender Gesellschafter der Sustainable Growth Associates aus München, deutlich, warum sich Wirtschaft und Gesellschaft intensiv mit dem Thema Nachhaltigkeit auseinandersetzen müssten.
So schnell wie möglich handeln
„Wirtschaftstreibende müssen ihr Geschäft komplett neugestalten, und zwar so schnell wie möglich.“ Ansonsten würden unsere Lebensgrundlagen – Luft, Wasser und speziell Erde – in absehbarere Zeit verbraucht. „Wir essen letztlich unseren Planeten auf“, malte der studierte Ingenieur ein sehr düsteres Zukunftsbild. Zu spüren bekämen das selbst noch die älteren unter uns, insbesondere aber die folgenden Generationen.
Keynote-Speaker malt düsteres Zukunftsbild
Röhrig bezog sich bei seinen Schilderungen auf Berechnungen und Prognosen zum ökologischen Fußabdruck der Menschheit sowie beispielsweise auf aktuelle Klimadaten. Selbst wenn wir die aktuell hoch gesteckten Klimaziele erreichten, reiche dies nicht aus, um die Ressourcen unserer Erde langfristig sicherzustellen, gar zu schonen. „Wir sind größtenteils immer noch so naiv und glauben, dass wir zur Lösung unseres Nachhaltigkeits-Problems noch 50 oder 100 Jahre Zeit haben. Wir befinden uns aber längst auf Kollisionskurs“, führte der Referent die aktuelle Lage drastisch vor Augen und bezog sich dabei auf Ergebnisse der Initiative „The natural step“, die Wohlstand und Wachstum innerhalb der natürlichen Grenzen unseres Planeten ermöglichen will.
Herausfordernd für Wirtschaft, Dekarbonisierung umzusetzen
In seiner Begrüßung ging IHK-Präsident Jörn Wahl-Schwentker darauf ein, dass unsere Wirtschaft vor enormen Herausforderungen stehe, um die notwendige Transformation zur Dekarbonisierung erfolgreich zu realisieren. „Klimaschutzziele müssen erreicht und Ökonomie, Ökologie sowie Soziales mehr denn je miteinander in Einklang gebracht werden. Um diesen Weg erfolgreich zu beschreiten, sind Veränderungen des bisherigen Wirtschaftens notwendig.“
Best-Practice-Beispiele von den drei ostwestfälischen Preisträgern des Deutschen Nachhaltigkeitspreises 2024
Die IHK begleite ihr Mitgliedsunternehmen dabei, etwa mit der 2022 gegründeten IHK-Klimainitiative „Gemeinsam klimaneutral 2030“. Wahl-Schwentker: „Wir möchten mit dieser Initiative einerseits die bereits engagierten Betriebe in OWL einbinden und andererseits weitere Unternehmen zum Klimaschutz motivieren. Unsere Initiative will auch zeigen, dass die regionale Wirtschaft kein Bremser beim Klimaschutz ist, sondern mutig voranschreitet.“
Die drei ostwestfälischen Preisträger des „Deutschen Nachhaltigkeitspreises 2024“ – die Firmen Beckhoff Automation aus Verl, Miele aus Gütersloh und ZF Group, Standort Bielefeld – erläuterten zudem ihre unternehmensspezifische Sichtweise und gaben Anregungen für die erfolgreiche Implementierung nachhaltigen Wirtschaftens.
- So steigert Beckhoff Automation Maschineneffektivität weltweit durch PC-Control-Steuerungstechnik, senke Energieverbrauch und verbessere Qualität und Wirtschaftlichkeit.
- Miele strebt demnach nach CO2-Neutralität und zirkulärer Wertschöpfung mit Projekten wie einem Zero-Waste Haus und nachhaltigem Stahleinsatz.
- Und ZF Bielefeld recycelt Kupplungsaggregate und Drehmomentwandler, sei Cradle-to-Cradle-zertifiziert und nutze Grünstrom.