Laut Berechnungen des Instituts der deutschen Wirtschaft (IW) ist der Kapitalstock in den energieintensiven Branchen seit 2010 um 8,5 Prozent gesunken. Das entspricht  25 Milliarden Euro. Betrachtet man den Zeitraum seit dem Jahr 2000 sind es sogar 17,7 Prozent. Langfristig kann dies die Produktionsmöglichkeiten in Deutschland gefährden. Zurückzuführen ist diese Entwicklung vor allem auf die Energiepolitik.

Die Metall-, Glas-, Papier- und Chemiebranchen zählen in Deutschland zu den besonders energieintensiven Industrien. Sie stehen meistens am Anfang der Wertschöpfungskette und spielen eine Schlüsselrolle in der deutschen Wirtschaft. Insgesamt stellen sie 800.000 Arbeitsplätze hierzulande zur Verfügung. Auch wenn die Energiestückkosten aufgrund rückläufiger bzw. niedriger Preise für Energierohstoffe im Analysezeitraum bis 2016 zuletzt sanken, sind laut IW die tatsächlichen und möglichen spezifischen Mehrkosten jedoch weiterhin bedeutsam. Dies gilt umso mehr, da die Beschaffungskosten für Strom seit 2017 deutlich angestiegen sind und voraussichtlich weiter ansteigen werden. Zudem werden Ausgleichsregelungen nur auf Zeit gewährt und bilden daher in vielen Fällen keine verlässliche Basis für Investitionsentscheidungen.

Der Kapitalstock misst sich am jahresdurchschnittlichen Bruttoanlagevermögen und gilt als wichtiger Indikator für die Entwicklung der Produktionspotenziale. Das Institut der deutschen Wirtschaft (IW) sieht verschiedene Gründe für dessen allgemeinen Rückgang. Neben den Stromkosten sowie den Unsicherheiten bei Ausgleichsregelungen sehen sich die Unternehmen mit möglichen Marktverzerrungen und einer Verschiebung der Marktdynamik in Richtung Asien konfrontiert. Aus DIHK-Sicht werden weitere Herausforderungen wie der geplante Kohleausstieg die Situation auf absehbare Zeit verschärfen. Aus diesem Grund ist es notwendig, die Vorschläge der Kommission  Wachstum, Strukturwandel und Beschäftigung umzusetzen, sodass energieintensive Industrien dauerhaft von steigenden Stromkosten entlastet werden. Auch das IW stellt fest, dass die relevanten Standortbedingungen nicht durch energie- und klimapolitisch motivierte Belastungen weiter verschlechtert werden dürfen.

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Quelle: DIHK