Staus und marode Brücken lähmen das Land. Auch bei Bahn, Radwegen oder Wasserstraßen geht es kaum voran, Bauvorhaben stocken bei allen Verkehrsträgern. IHK-Umfragen zeigen, dass viele Betriebe Investitionen aufschieben, einige stellen den Standort infrage. IHK NRW stellte jetzt Leitlinien für die Verkehrspolitik vor und richtet sich deswegen mit zwölf Vorschlägen für die Verkehrswende an die Verkehrspolitik in Bund, Land und Kommunen.
IHK NRW fordert mehr Mittel für Infrastruktur und eine deutlich schnellere Planung und Umsetzung. Ein wichtiges Signal aus der Haushaltsdebatte ist, dass die Investitionen für die Infrastruktur nicht mehr grundsätzlich in Frage gestellt worden sind. Für eine attraktive Innenstadt müssen die Geschäfte erreichbar bleiben. Gleichzeitig ist es wichtig, den ÖPNV in der Stadt und auf dem Land zu erhalten und auszubauen. Die Menschen steigen nur um, wenn Bus und Bahn auch verlässlich kommen. Das marode Schienennetz macht das derzeit fast unmöglich. Dafür braucht es mehr Geld von Bund und Land.
Die Wirtschaft in NRW steht laut IHK NRW hinter der Verkehrswende. Was fehlt, sind die richtigen Weichenstellungen. Das komplizierte Planungsrecht steht oft im Weg. Feste Radwegbreiten, detaillierte Materialvorgaben, Stellplatzvorschriften: Planungen, die das alles beachten, sind extrem komplex und anfällig für Fehler und Klagen.
Güter nachhaltig zu transportieren, Betriebe erreichbar und Beschäftigte mobil zu halten, ist eine Herausforderung. Das Credo der Leitlinien lautet deswegen: Anreize statt Verbote. Unternehmen nutzen Batterie- und Wasserstofffahrzeuge, wenn es genug Ladepunkte gibt. Menschen kombinieren unterschiedliche Verkehrsmittel, wenn bessere Apps ihnen dabei helfen. Was einfach ist, wird auch genutzt. IHK NRW hat zwölf Ideen vorgelegt, jetzt ist die Politik gefordert.
Die Verkehrspolitischen Leitlinien von IHK NRW finden Sie hier (nicht barrierefrei, PDF-Datei · 520 KB).