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Geldwäsche bringt Unternehmen in Gefahr – Bezirksregierung und IHK geben Abwehrtipps

Hartmut W. ist Inhaber eines Autohauses und Chef von 15 Mitarbeitern. Seit zwei Jahrzehnten verkauft er Neue und Gebrauchte. „Geldwäsche? Bei uns kein Thema!“ Davon war der Mittfünfziger lange überzeugt. Doch dann stand ein Kunde in seinem Geschäft und verlangte einen Luxuswagen. Das Geld hatte er gleich mitgebracht: in einem Pappkarton.

„Es waren nur Zwanziger und Fünfziger – ein ganzer Haufen Bargeld“, erinnert sich der Unternehmer. „Mein Verkäufer war völlig verunsichert.“ Auf dem Tresen der Karton voller Geld, vor dem Tresen der ungeduldige Kunde. Was war zu tun?

Ingrid Rissiek ist Mitarbeiterin der Bezirksregierung Detmold und zuständig für die Geldwäscheprävention in Ostwestfalen-Lippe. „Der Händler hat dann genau richtig entschieden“, sagt sie. „Er verzögerte das Geschäft unter einem Vorwand. Das verschaffte ihm genug Zeit, um eine Verdachtsmeldung an die FIU der Generalzolldirektion auf den Weg zu geben.“

Der Fall ist vereinfacht und anonymisiert. Trotzdem: So etwas kommt auch in Ostwestfalen-Lippe immer wieder vor. Längst nicht alle Fälle sind so offenkundig dubios. Manches ist erst auf den zweiten Blick zu sehen: ein Kunde, der sich nicht identifizieren lassen möchte; ein Käufer, der im Auftrag handelt, seinen Auftraggeber aber nicht preisgeben möchte; internationale Zahlungen, bei denen Liefer- und Zahlungsadresse abweichen. „Geldwäsche-Versuche sind ganz unterschiedlich und oft einfallsreich“, sagt Rissiek.

Drogenhandel, Menschenhandel, Terrorismus

Wie erfolgreich die Maschen der Kriminellen sind, zeigen die Zahlen: Deutlich mehr als 50 Milliarden Euro werden in Deutschland laut Professor Kai Bussmann von der Martin-Luther –Universität Halle-Wittenberg jährlich gewaschen – Tendenz steigend. Bussmann hatte im August 2015 in einer Dunkelfeldstudie den Umfang der Geldwäsche in Deutschland untersucht. Allein auf Ostwestfalen-Lippe entfallen Schätzungen zufolge in jedem Jahr mehrere hundert Millionen Euro. Und hinter jedem Euro steht eine schwere Straftat, wie Ingrid Rissiek erklärt. „Steuerhinterziehung, Drogenhandel, Menschenhandel, Terrorismusfinanzierung – die Liste lässt sich beliebig fortsetzen“, sagt die Fachfrau. Erpresst, betrogen oder bedroht werde dabei mitnichten nur im Ausland. „Auch in Deutschland gibt es illegale Geschäfte. Und auch dieses Geld wird versucht, in den legalen Geldkreislauf einzuspeisen“, so Rissiek.

Wie der Beitrag weitergeht kann in der aktuellen Ausgabe der Ostwestfälischen Wirtschaft nachgelesen werden.

Foto: vege /stock.adobe.com

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