Das Deutsche Zentrum für Luft- und Raumfahrt (DLR) testet im Projekt ZEDU-1 (Zero Emission Drive Unit – Generation 1) ein neues Fahrzeugkonzept, um Feinstaub und Mikroplastik so weit wie möglich zu vermeiden. Das soll durch spezielle Bremssysteme und aerodynamisch gestaltete Radkästen erreicht werden.
Weltweit mehr als ein Viertel der Mikroplastik-Emissionen ist auf den Abrieb von Reifen auf den Straßen zurückzuführen. Bei Regen können die Partikel in die Kanalisation und damit in den Wasserkreislauf gelangen. Darüber hinaus entsteht auch beim Bremsen Abrieb von Bremsscheiben und Bremsbelägen. Um das zu verhindern, plant ein Team des DLR den Bremsabrieb fast vollständig zu minimieren. Dazu soll die Bremse aus dem Rad herausgenommen und in die Antriebseinheit integriert werden. Das Projektteam untersucht und kombiniert dazu unterschiedliche Bremskonzepte. Zum einen wird eine mechanische Scheibenbremse erprobt, deren Bremsbeläge in einem Ölbad gelagert sind. Der Bremsabrieb gelangt in das Öl, das laufend durch einen Filter gereinigt wird. Zum anderen wird eine Induktionsbremse eingesetzt, die mit Hilfe der Kraft von Magnetfeldern eine Bremswirkung erzeugt. Außerdem wird ein aerodynamischer Radkasten getestet, der den Reifenabrieb minimieren soll. Durch den bei der Fahrt entstehenden Unterdruck sammelt sich der Abrieb an einer bestimmten Stelle, sodass dieser dann gefiltert werden kann. In einem eigens aufgebauten Versuchsfahrzeug und auf einem Rollenprüfstand soll anschließend untersucht werden, wie gut die neuen Komponenten den Ausstoß von Feinstaub unter realen Bedingungen senken.
Mehr Informationen zu diesem Projekt finden Sie hier: https://www.dlr.de/content/de/artikel/news/2021/01/20210113_null-emissions-antrieb-mobilitaet-ohne-feinstaub.html