Im Rahmen einer aktuellen Befragung des ZEW Mannheim und des IAB ist untersucht worden, welche Auswirkungen die Corona-Pandemie auf Unternehmen hat. In der Corona-Pandemie hat sich gezeigt, dass junge – also bis zu vier Jahre alte – Unternehmen besonders anpassungsfähig reagiert haben. Sie richteten sich auf die neue Situation ein und im Durchschnitt nahm der Anteil junger Unternehmen mit Prozessinnovationen sogar zu.
Zudem halfen ihnen die fortgesetzten Innovationsanstrengungen, auch in der Krise ihre Existenz zu sichern. Dies ergab die aktuelle Auswertung der Befragungen des IAB/ZEW-Gründungspanels.
Prozessinnovationen: Jedes vierte junge Unternehmen aktiv
Jedes zehnte junge Unternehmen führte danach im Krisenjahr 2020 eine Marktneuheit ein. Ein Wert der drei Prozentpunkte höher liegt als bei etablierten Unternehmen. Hinzu kommt ein im Berichtsjahr auffälliger Anstieg der Prozessinnovationen. Jedes vierte junge Unternehmen war hier aktiv. Das ist ein Plus von fünf Prozentpunkten gegenüber dem Referenzjahr 2018 – also vor der Corona-Pandemie.
Neue Unternehmen: Anzahl war 2021 wieder angestiegen
Insgesamt hat die Corona-Pandemie unterschiedliche, branchenspezifische Effekte auf das Gründungsgeschehen in Deutschland ausgelöst. Die Anzahl neuer Unternehmen ist 2020 insgesamt gegenüber dem Vorjahr nur leicht gesunken und 2021 sogar wieder angestiegen. Dabei gibt es eindeutige Gewinner- und Verliererbranchen der Krise.
Wenig Gründungen im Gastgewerbe und Tourismus
Wenig überraschend brach 2020 die Gründungstätigkeit im Gastgewerbe und im Tourismus mit 25 Prozent gegenüber 2019 am deutlichsten ein. Dagegen verzeichnete die Chemieindustrie ein Plus von fast 16 Prozent und in der Branche Software und Games stiegen die Neugründungen sogar um 31 Prozent.
Quelle: Existenzgründungsportal des Bundesministeriums für Wirtschaft und Klimaschutz