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Start-Up Crunch: Frische Ideen für den Einkauf

Mühsame Datenrecherche, fehlende Transparenz oder zähe Entscheidungsfindung: Welche Möglichkeiten und Tools gibt es, mit denen Unternehmen ihren Einkauf zukunftsfähig gestalten können? Sechs Start-Ups haben beim „Start-Up Crunch Einkauf“ ihre Geschäftsideen rund um die Themen Beschaffung, Supply-Chain und Materialwirtschaft in der IHK Ostwestfalen zu Bielefeld präsentiert.

Initiiert wurde das Treffen von der IHK-Erfahrungsaustauschgruppe (ERFA) Einkauf+Materialwirtschaft in Kooperation mit dem European Digital Innovation Hub (EDIH Südwestfalen). „Die Anforderungen an den Einkauf durch Digitalisierung oder Nachhaltigkeit steigen stetig. Wir wollten den ostwestfälischen Mittelstand hierzu mit Innovationen zusammenbringen“, erklärte Arne Potthoff (IHK Ostwestfalen) den Ansatz der Organisatoren. Die sechs teilnehmenden Start-Ups konnten ihre Ideen nacheinander „pitchen“ und ihr Business in Kurzpräsentationen vorstellen.

Archlet

Archlet unterstützt Einkäufer mit nutzerorientierten Ausschreibungs-, Analyse- und Optimierungsfunktionen, um bessere Vergabeentscheidungen schneller zu treffen. „Wir kombinieren Data Science und maschinelles Lernen mit fundierter praktischer Erfahrung, damit Einkäufer sich auf Verhandlungen konzentrieren können.“ Eine Lösung für den direkten und indirekten Einkauf: Archlet befähige zukunftsorientierte Einkaufsorganisationen über Industrien und Unternehmensgrößen hinweg. Kunden nutzen die Lösung, um Ausschreibungen über Warengruppen hinweg zu optimieren.

ctrl+s

ctrl+s hat sich dem Thema Dekarbonisierung gewidmet und möchte einen kurzen Weg zur Transparenz über die Emissionen in der Lieferkette bieten. „Wir bieten eine Lösung in zwei Produkten an. matter+s quantifiziert eine Basisauswirkung – skalierbar, mit geringem Aufwand und fast sofort. supplier+s fügt die relevanten Erkenntnisse hinzu – vergleichbar, zeitnah und umsetzbar.“ Auf diese Weise spiele man die einzigartigen Stärken von statistischen und Umfragedaten zusammen: Die tiefen statistischen Daten von matter+s sollen einen Überblick schaffen und die Vollständigkeit sicherstellen, während die Umfragedaten von supplier+s dort ins Spiel kämen, wo direkte, vergleichbare Erkenntnisse benötigt werden. Das Ergebnis seien schnelle, robuste und umsetzbare Nachhaltigkeitsdaten, die es Unternehmen und ihren Beratern ermöglichen, ihre beste Arbeit zu leisten.

Hivebuy

Hivebuy möchte Bestellprozesse von der Kaufentscheidung bis zur Rechnungsprüfung in einer unternehmensweiten Lösung zusammendenken. Dadurch sollen Effizienz und laufende Transparenz über alle Vorgänge und Kosten geschaffen werden. Gegründet von Einkaufs- und Finanzexperten, integriert Hivebuy direkt „mit den führenden B2B eCommerce Lösungen und bringt Budgets in Echtzeit in den operativen Prozess und kann ohne technische Implementierung in wenigen Stunden im Unternehmen eingeführt werden.“

Lhotse

„Die erste Mitarbeiter-fokussierte Beschaffungslösung – vollkommen auf die simple Bedarfsermittlung Ihrer Mitarbeiter konzentriert“ – so präsentiert sich Lhotse. Durch ein intelligentes und kollaboratives Frage-und-Antwort-Konzept vereinfache Lhotse jeden Anfrageprozess für den Nutzer und erleichtere zugleich das Arbeitsleben aller anderen: Der Einkauf sei frühzeitig in den Prozess involviert. Compliance könne die Umsetzung rechtlicher Vorgaben einfach sicherstellen. Buchführung und Finanzen hätten Kostentreiber und Cash Flow im Blick – und das Management bereite die Organisation auf die Zukunft vor. „Lhotse ist schnell aufgesetzt und funktioniert in Ergänzung zu bestehenden ERP- oder eProcurement-Systemen, sowohl im indirekten und direkten Einkauf“, so das Unternehmen.

mysupply

Beschaffungsprozesse und Verhandlungen automatisieren – so will mysupply  Unternehmen helfen, Zeit, Geld und Ressourcen zu sparen. Mit mysupply  soll der operative Einkauf digitalisiert werden. „Im Ergebnis reduzieren wir den Personalbedarf um über 50 Prozent und erzielen Einsparungen in Höhe von 11 Prozent.“ mysupply nutze zahlreiche Daten, um seine Leistungsfähigkeit durch maschinelles Lernen und KI zu verbessern. Die Beschaffungsprozesse würden so kontinuierlich intelligenter werden und bessere Ergebnisse bei weniger Aufwand liefern. Auch der Bedarf an mehr Nachhaltigkeit ließe sich mit mysupply durch die automatische Integration der Daten von Partnerunternehmen einfach operationalisieren. „Unsere drei Produkte automatisieren Beschaffungsprozesse mit datengesteuerten Algorithmen und sparen Unternehmen Millionen.“ mysupply könne in verschiedene Beschaffungslösungen integriert, als Plugin oder eigenständige Lösung verwendet werden. 

SCALUE

SCALUE möchte Transparenz über das gesamte Einkaufsvolumen schaffen und auf Knopfdruck monetäre und prozessuale Einsparpotentiale identifizieren. „Einkaufsorganisationen erhalten eine praxiserprobte Software-Lösung zur automatisierten Analyse Ihrer Einkaufsdaten.“ Typische Herausforderungen des Einkaufs, wie etwa Maverick Buying und kontinuierliches Monitoring von KPI’s, würden ebenso ausgewertet wie nicht sofort sichtbare strategische Schwachstellen. Die Lösung ist laut Unternehmen bereits branchenübergreifend im Einsatz und kompatibel zu allen ERP-Systemen. Auch bei schlechter Datenqualität möchte SCALUE Kunden dabei unterstützen, die Einkaufsziele schneller und effizienter zu erreichen.

Zufriedene Gastgeber

Jürgen Weinbrenner, Vorsitzender der ERFA-Gruppe „Einkauf und Materialwirtschaft“, begrüßte die Teilnehmenden, Prof. Dr. Elmar Holschbach, Professor für Organisation und Beschaffungsmanagement an der Fachhochschule Südwestfalen, moderierte die Veranstaltung. Die Organisatoren zogen ein positives Fazit: „Mit Blick auf die vielen lebhaften Gespräche im Anschluss an die Pitches haben wir unser Ziel des erfolgreichen Vernetzens erreicht. Industrie und Start-Ups haben viel mitgenommen“, sagte Arne Potthoff.

Zufrieden mit dem Start-Up Crunch „Einkauf“ (von links): Arne Potthoff (IHK Ostwestfalen zu Bielefeld), Jürgen Weinbrenner (Dr. August Oetker Nahrungsmittel KG und Vorsitzender der ERFA-Gruppe Einkauf + Materialwirtschaft), Andreas Zimmermann (CEO Mysupply GmbH und Initiator des Startup-Netzwerks Procuretechs Network) und Prof. Dr. Elmar Holschbach (FH Südwestfalen).

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