Rohstoffmangel und Lieferkettenprobleme treffen die deutsche Wirtschaft in ihrer gesamten Breite

83 Prozent der Unternehmen berichten in einer neuen DIHK-Blitzumfrage über Preisanstiege oder Lieferprobleme bei Rohstoffen, Vorprodukten und Waren. Dahinter verbirgt sich eine Vielzahl von Gründen: etwa die gestiegene Nachfrage auf der einen und die zu geringen Produktionskapazitäten auf der anderen Seite oder aktuelle Probleme beim Transport. Nur knapp ein Fünftel der Unternehmen rechnet bis zum Jahreswechsel mit einer Verbesserung der Situation. 53 Prozent der Unternehmen erwarten dagegen erst im kommenden Jahr eine Aufhellung der Lage. Ein Viertel kann nicht einschätzen, wann sich Lieferzeiten oder Preise normalisieren werden. Das zeigt eine aktuelle DIHK-Blitzumfrage unter knapp 3.000 deutschen Unternehmen im In- und Ausland.

Je nach benötigten Materialien ist die Situation in den einzelnen Branchen unterschiedlich angespannt. Über alle Branchen hinweg ist knapp die Hälfte der Betriebe von Lieferengpässen oder Preissteigerungen bei Stahl betroffen, rund ein Viertel bei Aluminium. Bei Kupfer berichtet fast jedes fünfte deutsche Unternehmen von einer angespannten Situation bei Preis und Verfügbarkeit. Ein Viertel kann Holz nicht in ausreichender Menge oder nur zu deutlich höheren Preisen beziehen.

Im Umgang mit den Lieferengpässen und Preissteigerungen setzen die Unternehmen auf verschiedene Strategien. Zwei Drittel der Betriebe sehen sich aufgrund der höheren Einkaufspreise gezwungen, Preiserhöhungen an Kunden weiterzugeben oder planen, dies zu tun. Ebenfalls fast zwei Drittel der Unternehmen sind auf der Suche nach neuen oder zusätzlichen Lieferanten für ihre Materialien. 57 Prozent wollen ihre Lagerhaltung erhöhen. Der Einsatz von alternativen oder recycelten Materialien stellt für 17 Prozent der Unternehmen eine Lösung dar. Ebenfalls 17 Prozent der Betriebe sehen sich gezwungen, Personalanpassungen, wie Kurzarbeit oder Abbau von Überstunden und Urlaubstagen, vorzunehmen. Etwa jedes zwölfte Unternehmen will aufgrund der Lieferschwierigkeiten Teile seiner Produktion an neue Standorte verlagern.

Die Ergebnisse der Umfrage sind hier abrufbar.

Quelle: DIHK

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