Auch ein Jahr nach dem Brexit ist die Bilanz ernüchternd: Das Geschäft mit dem Vereinigten Königreich ist für Unternehmen aus Nordrhein-Westfalen auch 2022 teurer, bürokratischer und aufwendiger als vor dem Austritt Großbritanniens aus der EU. So lautet das Fazit einer Umfrage der Industrie- und Handelskammer Ostwestfalen zu Bielefeld (IHK) unter 400 Unternehmen in NRW.
Die Betriebe haben ihre Lieferketten ergänzt, Personal aufgestockt, die Logistik und Preise angepasst. Die meistgenannten Herausforderungen, mit denen die Unternehmen aus Nordrhein-Westfalen im ersten Brexit-Jahr zu kämpfen hatten, betrafen von der britischen Seite verursachte Lieferverzögerungen oder -ausfälle, die mangelnde Unterstützung der Kunden und Geschäftspartner bei deren Import-Verzollung, Probleme mit der neuen Technologie bei der Abfertigung sowie Personalmangel. Mehr als 60 Prozent der befragten NRW-Unternehmen gaben an, im Laufe des Jahres ihre Geschäfte an die aktuelle Situation angepasst zu haben. Das zeigt, dass die NRW-Wirtschaft im Großbritannien-Geschäft die weiteren Herausforderungen annimmt.