DIHK-Studie untersucht „Radikale Innovation in Deutschland“

Wie ist es um die Fähigkeit deutscher Unternehmen bestellt, disruptive Entwicklungen oder Sprunginnovationen hervorzubringen? Mit dieser Frage hat sich der DIHK in einer Studie beschäftigt, die am 10. Dezember virtuell vorgestellt wurde.Die IHK-Organisation hat in einer Befragung von 70 hochinnovativ agierenden Unternehmerinnen und Unternehmern Eigenschaften disruptiver Innovation evaluiert. Erste Erkenntnisse zeigen:  Nur, wenn die Nachfrage des Marktes nach einem Produkt sprunghaft ansteigt und bestehende Anbieter verdrängt werden, entsteht Disruption. Und: Radikale Neuerungen, die zu einer sprunghaft steigenden Nachfrage mit marktverändernder Wirkung führen, gibt es hierzulande deutlich häufiger als angenommen. Die Disruption findet bei den befragten Unternehmen in hochspezialisierten B2B-Beziehungen und kaum in Massenmärkten statt. Weil sich dabei die Gewohnheiten der Produzenten ändern, nicht aber die der Bevölkerung, sind viele Sprunginnovationen „made in Germany“ in der Öffentlichkeit weniger präsent.

Die im Auftrag des DIHK erstellte Studie zeigt auch, dass sich radikale Innovatoren deutlich von Unternehmen unterscheiden, die Neuerungen schrittweise umsetzen. Meist handelt es sich um forschende Unternehmer mit einem hohen akademischen Bildungsgrad, mit Laboren oder Werkstätten. Sie sind eng vernetzt mit der Wissenschaft und beliefern Pioniermärkte sowie frühe Anwender.

Auf der Veranstaltung am 10. Dezember kam zu Beginn Chemie-Nobelpreisträger Prof. Stefan Hell zum Thema „Grenzen überwinden in der radikalen Innovation“ zu Wort. „Neugiergetriebene Forschung kann oft zu unerwarteten Durchbrüchen führen. Durchbrüche haben immer einen ökonomischen Wert. Das führt letztlich dazu, dass sie neue Arbeitsplätze schaffen und zu mehr Wohlstand führen“, so Hell.

Im weiteren Verlauf wurde diskutiert, was radikale Innovatoren auszeichnet und wie Sprunginnovationen zustande kommen. In zwei Talk-Runden mit Unternehmern, Politikern und Wissenschaftlern standen die Förderung von Sprunginnovationen und die bessere Nutzung des Potentials radikaler Innovatoren im Fokus.

Erste Ergebnisse der Studie finden Sie hier. Die vollständige Studie „Wie disruptiv sind forschende Unternehmer? Zur Innovationskraft des deutschen Mittelstandes“ finden Sie dort im Januar 2021.
Quelle: DIHK

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