Deutsche Unternehmen erhöhen Innovationsausgaben

Am 4. Februar hat das Zentrum für europäische Wirtschaftsforschung (ZEW) aktuelle Innovationskennzahlen veröffentlicht. Demnach stiegen die Innovationsausgaben der hiesigen Unternehmen im Jahr 2018 um 4,1 Prozent (KMU: +5,2 Prozent) auf 172,6 Milliarden Euro. Zudem seien die Innovationsanstrengungen der Unternehmen aktuell von zwei großen Hemmnissen beeinträchtigt: dem Fachkräftemangel und fehlenden internen und externen Finanzierungsquelle.Das vom Bundesministerium für Bildung und Forschung beauftragte ZEW kam zu folgenden Thesen:

– 173 Milliarden Euro für Innovationen im Jahr 2018:
Für das Jahr 2019 planten die Unternehmen in Deutschland einen etwas schwächeren Anstieg der Innovationsausgaben um +3,6 % auf 178,8 Mrd. €. Für 2020 wird ein moderater Zuwachs um +2,0 % auf 182,3 Mrd. € erwartet.

– Dienstleistungssektor als Treiber:
Getragen wurde der Zuwachs im Jahr 2018 von den Dienstleistungen. Dort nahmen die Innovationsausgaben sehr kräftig um +11,8 % auf 40,5 Mrd. € zu. 2019 soll sich dieser Trend fortsetzen. Der geplante Anstieg um +7,0 % würde zu einem Ausgabenvolumen von 43,4 Mrd. € im Jahr 2019 führen. Für 2020 ist dann nur noch ein geringer Zuwachs von +1,4 % vorgesehen.

– KMU mit überdurchschnittlichen hohen Innovationsinvestitionen:
Kleine und mittlere Unternehmen (KMU) erhöhten ihre Innovationsausgaben im Jahr 2018 – wie schon im Vorjahr – überproportional stark. Der Zuwachs belief sich auf +5,2 %. Großunternehmen verzeichneten hingegen einen Anstieg von +3,9 %. Für 2019 und 2020 ist allerdings mit umgekehrten Entwicklungen zu rechnen. 2019 sollen die Innovationsausgaben der KMU um -1,2 % zurückgenommen werden. Für 2020 ist sogar ein Rückgang um mehr als -4 % vorgesehen. Die Großunternehmen wollen dagegen 2019 ihre Innovationsbudgets um +4,6 % erhöhen und 2020 um weitere +3,2 % ausweiten.

– Innovationsintensität erreiche erstmals 3,3 Prozent:
Der Anteil der Innovationsausgaben am Umsatz – die „Innovationsintensität“ – stieg 2018 im vierten Jahr in Folge an und erreichte mit 3,3 % einen neuen Höchstwert. In der Industrie ist die Innovationsintensität mit 4,9 % deutlich höher als in den Dienstleistungen (1,6 %), allerdings wiesen die Dienstleistungen einen stärkeren Zuwachs auf. Großunternehmen zeigen mit 4,2 % eine erheblich höhere Innovationsintensität als KMU (1,6 %).

– Elektroindustrie als innovationsaktivste Branche:
Die Branchengruppe mit der höchsten Innovationsintensität war 2018 die Elektroindustrie (11,1 %).
Dahinter folgen der Fahrzeugbau (10,1 %), die technischen Dienstleistungen (8,3%), die Chemie- und Pharmaindustrie (8,2 %), die Information- und Kommunikationsdienstleistungen (7,4 %) sowie der Maschinenbau (5,9 %).

– Innovatorenquote nach neuer Systematik bei 60 Prozent:
Nach Anpassung an den neuen internationalen Standard werden insbesondere Prozessinnovationen weiter abgegrenzt als bisher und die Erfassung von Innovationen im Zusammenhang mit der Digitalisierung verbessert. Wird die neue Definition auf die Daten aus früheren Erhebungen zurückgerechnet, zeigt sich ein leichter Anstieg der Innovatorenquote im Jahr 2018. Die Innovatorenquote ist in der Industrie (63,3 %) etwas höher als in den Dienstleistungssektoren (59,1 %). Großunternehmen kommen auf einen Anteilswert von 81,7 %, KMU auf 59,9 %.

Den gesamten Bericht finden Sie hier: https://www.zew.de/fileadmin/FTP/mip/19/mip_2019.pdf
Quelle: ZEW

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