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DIHK-Ausbildungsumfrage 2024

Es wird immer schwerer, Auszubildende zu finden. Zu diesem Ergebnis kommt eine Umfrage der Deutschen Industrie- und Handelskammer (DIHK), an der sich im Mai dieses Jahres auch 415 ostwestfälische Firmen beteiligt haben.

 

Bewegter Ausbildungsmarkt

Es ist ein Lichtblick in einer herausfordernden Lage: In der ersten Woche seit dem Start des aktuellen Ausbildungsjahres am 1. August konnte die Industrie- und Handelskammer Ostwestfalen zu Bielefeld (IHK) weitere 151 neue Ausbildungsverträge registrieren. Die Gesamtzahl erhöht sich damit auf 6.084. „Das zeigt, dass sich jungen Menschen, die noch auf der Suche nach einem Ausbildungsplatz sind, weiterhin sehr gute Chancen auf eine Ausbildungsstelle bieten“, sagt IHK-Hauptgeschäftsführerin Petra Pigerl-Radtke.

Trotz dieses positiven Signals fällt es Unternehmen in Ostwestfalen aber immer schwerer, Auszubildende zu finden. Zu diesem Ergebnis kommt eine Umfrage der Deutschen Industrie- und Handelskammer (DIHK), an der sich im Mai dieses Jahres auch 415 ostwestfälische Firmen beteiligt haben. Davon erklärten 181 Unternehmen – rund 44 Prozent –, dass sie im Ausbildungsjahr 2023 nicht alle offenen Stellen besetzen konnten. 337 Ausbildungsplätze sind allein in diesen Unternehmen offengeblieben.

Unbesetzte Ausbildungsstellen

Im Jahr zuvor hatten 40 Prozent der Firmen eine Nichtbesetzung von Ausbildungsstellen beklagt. Hauptgrund war und ist laut den Unternehmen das Fehlen geeigneter Bewerbungen oder sogar das gänzliche Ausbleiben von Bewerbungen. „Natürlich hinterlässt auch der demografische Wandel seine Spuren“, erklärt Pigerl-Radtke. „Es ist jedoch erfreulich, dass viele IHK-Mitgliedsunternehmen flexibel reagieren und auch immer mehr jungen Menschen mit Startschwierigkeiten gute Möglichkeiten eröffnen“, so Pigerl-Radtke weiter. 42 Prozent der Unternehmen gaben jetzt an, auch lernschwächeren Jugendlichen eine Chance zu geben – 2019 sagten dies rund 29 Prozent. Für rund ein Drittel der Unternehmen – aktuell 36 Prozent – sei es zudem schon seit einiger Zeit selbstverständlich, eigene Angebote für Nachhilfe im Betrieb zu unterbreiten.

Berufsorientierung stärken

„Viele Unternehmen leiden immens darunter, dass sich die Jugendlichen immer später für einen Berufseinstieg entscheiden. Die vielfältigen Möglichkeiten, die sich ihnen bieten, können auch zu Unsicherheiten in der Entscheidungsfindung führen“, sagt Petra Pigerl-Radtke. „Wir raten deshalb unseren Mitgliedsunternehmen, frühzeitig Kontakt zu Schülerinnen und Schülern aufzubauen und zu halten. Berufsfeldorientierungstage und Praktika sind dabei probate Mittel.“ Das zeige auch die Ausbildungsumfrage: 73 Prozent der Unternehmen gaben an, dass Schüler- und Schnupperpraktika zu den erfolgreichsten Rekrutierungsmaßnahmen zählten. Mit 69 Prozent folgen Online-Stellenbörsen auf Platz 2.

„Die Idee dabei ist, Online- und Offline-Angebote zu kombinieren, um einen noch stärkeren Nutzen daraus zu ziehen“, erläutert Ute Horstkötter-Starke, IHK-Geschäftsführerin Berufliche Bildung. Die IHK biete ihren Mitgliedsunternehmen mit der Ausbildungschance-OWL (www.ausbildungschance-owl.de) dabei eine kostenlose Plattform an, um freie Stellen zu veröffentlichen. Das Portal wird gemeinsam von der IHK Ostwestfalen, der Handwerkskammer Ostwestfalen-Lippe zu Bielefeld und der IHK Lippe zu Detmold betrieben, um Unternehmen und zukünftige Fachkräfte in Ostwestfalen-Lippe zusammenzubringen.

Zusammenarbeit ist wichtig

Auch Schulbesuche und Schulkooperationen rücken im Bemühen um den Nachwuchs immer stärker in den Unternehmensfokus. Für 66 Prozent sei dies eine wichtige Rekrutierungsmaßnahme. Hier unterstütze die IHK ebenfalls interessierte Mitgliedsunternehmen. Das Projekt „Kooperation IHK-Schule-Wirtschaft“ ziele darauf ab, Berufsorientierung an Schulen praxisnäher zu gestalten. Bisher konnten in Ostwestfalen 264 dieser Kooperationen geschlossen werden. „Neben konkreten Projekten zur Unterstützung bei der Besetzung von Ausbildungsstellen setzen wir uns mit unserer bundesweiten IHK-Ausbildungskampagne unter dem Motto ‚#könnenlernen – Ausbildung macht mehr aus uns‘ dafür ein, im ganzen Land ein stärkeres Bewusstsein für das Thema Ausbildung zu schaffen und so die Orientierung junger Menschen zu fördern“, erklärt Ute Horstkötter-Starke. „Dabei erreichen wir die Jugendlichen dort, wo sie sich aufhalten – auf Social-Media-Kanälen, besonders TikTok.“ Auch für Rekrutierungsmaßnahmen können diese Kanäle genutzt werden: 56 Prozent der befragten Unternehmen in Ostwestfalen gaben an, über TikTok, YouTube oder WhatsApp erfolgreiches Recruiting zu betreiben.

Zudem äußerten sich die Unternehmen in der DIHK-Umfrage zur Situation der beruflichen Weiterbildung. 33 Prozent der Betriebe sehen aktuell keine großen Herausforderungen bei der Weiterbildung ihrer Beschäftigten (Vorjahr: 28 Prozent). „Das ist eine erfreuliche Entwicklung“, sagt Ute Horstkötter-Starke und betont: „Mit Blick auf die Sicherung zukünftiger Wettbewerbsfähigkeit ist es positiv, dass Weiterbildung wieder besser in den Unternehmensalltag zu integrieren ist.“

 

 

Die bundesweiten Gesamtergebnisse der DIHK-Ausbildungsumfrage können heruntergeladen werden unter www.ostwestfalen.ihk.de/ausbildung.

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