Depenbrock in Stemwede, Holzmanufaktur Harsewinkel und ZF Bielefeld ausgezeichnet

Die Preisträger des Nachhaltigkeitspreises 2020 sind die Depenbrock Bau GmbH & Co. KG aus Stemwede, die Holzmanufaktur Harsewinkel e. V. und die ZF Friedrichshafen AG, Werk Bielefeld. Den Preis vergibt die Umweltstiftung der ostwestfälischen Wirtschaft nach 2014 und 2016 zum dritten Mal anlässlich ihres 25-jährigen Jubiläums. Eine achtköpfige Jury unter Vorsitz von Alexander Bonde, Generalsekretär der Deutschen Bundesstiftung Umwelt (DBU), bewertete das „Partnerschaftliche Projekt Grüner Standort“ des Bauunternehmens Depenbrock, die umfang-reichen Nachhaltigkeitsmaßnahmen der Holzmanufaktur Harsewinkel und die „Aufarbeitung einer pneumatischen Kupplungsbetätigung“ der ZF Friedrichshafen AG, Werk Bielefeld, gleich-rangig und entschied, den mit insgesamt 12.000 Euro dotierten Preis zu drei gleichen Teilen an Depenbrock, die Holzmanufaktur Harsewinkel und ZF Bielefeld zu vergeben. „Um die Internationalen Klimaschutzziele zu erreichen, benötigen wir Know-How und Inno-vationskraft. Notwendig ist zugleich aber aktives Handeln. Hier spielt die mittelständische Wirtschaft eine wichtige Rolle. Beeindruckt hat die Jury, dass sich in der ostwestfälischen Wirtschaft schon sehr viel im Bereich Nachhaltigkeit tut. Die Preisträger haben Vorbildfunktion und konnten uns trotz der starken Konkurrenz überzeugen“, betonte Bonde bei der heutigen (11. September 2020) Preisverleihung in der IHK Ostwestfalen. „Ich freue mich, dass wir drei Preisträger mit jeweils sehr hochwertigen und gleichzeitig völlig unterschiedlichen Projektinhalten auszeichnen können. Das verdeutlicht das große Potenzial, das in der ostwestfälischen Wirtschaft zum Thema Umweltschutz und Nachhaltigkeit vorhanden ist“, belobigte Bodo Cordes, Vorstandsvorsitzender der Umweltstiftung der ostwestfälischen Wirtschaft, die Gewinner des diesjährigen Wettbewerbs.

Depenbrock Bau GmbH & Co. KG

Die Depenbrock Bau GmbH & Co. KG in Stemwede nutzt Geothermie in Verbindung mit Photovoltaik und setzt Batterie- und Eisspeicher ein. Damit habe sie sich nach Ansicht der Jury sehr erfolgreich auf den Weg zu einem nahezu CO2-neutralen Unternehmensstandort gemacht und Vorbildfunktion für die Baubranche übernommen. Nach eigenen Angaben werden am Firmensitz Stemwede jährlich 310 Tonnen CO2 eingespart.  Darüber hinaus hat Depenbrock ein energieautarkes Bienenhaus in Kooperation mit seiner Partnerschule (Stemweder-Berg-Schule) entwickelt und realisiert. Für die Jury sei auch wichtig gewesen, dass das Unternehmen auf dem Weg zur Klimaneutralität die Kooperation mit der Technischen Hochschule Köln und der Fachhochschule Münster (Campus Steinfurt) sucht und dabei Studentinnen und Studenten praxisnah in energietechnische Sachverhalte einbezieht, etwa im Rahmen von Masterarbeiten und Vortragsreihen. „Wir sind sehr glücklich über diesen Preis, denn er honoriert, dass wir dem Energiesparen und damit verbundenen Umweltschutz in unserem Unternehmen einen sehr hohen Stellenwert beimessen“, betonte Karl-Heinrich Depenbrock, Geschäftsführer der Depen-brock Bau GmbH & Co. KG, bei der Preisverleihung.

Holzmanufaktur Harsewinkel e. V.

Die Holzmanufaktur Harsewinkel e. V. vermittelt als externer Lernstandort in den Gebäuden der Städtischen Gesamtschule Harsewinkel Schülerinnen und Schülern von der Primarstufe bis zur Sekundarstufe II handwerkliche und technische Tätigkeiten rund um den Werkstoff Holz. Alle Werkstücke werden aus Restmaterialien angefertigt, die zahlreiche holzbearbeitende Unternehmen aus der Region zur Verfügung stellen. Dieses Material kann somit weiter stofflich genutzt werden. Der sogenannte „Baum-Euro“, der von allen Besuchern der Werkstatt pro Teilnahme entrichtet wird, dient in räumlicher Nähe zur Schule der Pflanzung neuer Bäume. Die Kinder und Jugendlichen erfahren dadurch, dass im Sinne umweltverantwortlichen Handelns die Entnahme nachwachsender Rohstoffe immer wieder ausgeglichen werden muss. Die im Rahmen dieses Projektes vorbildliche Verknüpfung zwischen Umweltschutz und Berufsorientierung, an dem sich derzeit vierzehn regionale Unternehmen beteiligen, hat die Jury besonders beeindruckt. „Es freut uns enorm, dass gerade unsere herausgestellte Verbindung von Naturschutz mit beruflicher Orientierung die Jury überzeugt hat“, unterstrich Dr. Wolfgang Strotmann, Vorstand der Holzmanufaktur Harsewinkel e. V. „Gerade diese Verknüpfung liegt unserem Verein am Herzen.“

ZF Friedrichshafen AG

Am Standort Bielefeld der ZF Friedrichshafen AG werden seit vielen Jahren Kupplungs-komponenten im Sinne der Kreislaufwirtschaft aufgearbeitet. Diese Form des Wirtschaftens orientiert sich am sogenannten „Cradle to Cradle-Prinzip“ (C2C), einem Ansatz für eine durchgängige und konsequente Kreislaufwirtschaft. Die Jury hat den aktuellen Projektansatz, eine pneumatische Kupplungsbetätigung mit dem Namen „ConAct“ gewürdigt, bei der neben unterschiedlichen mechanischen erstmals auch elektronische Komponenten für den Wiedereinsatz in der Produktion aufbereitet und zertifiziert werden. In Zeiten immer knapper werdender Rohstoffe ist eine konsequente Kreislaufführung aus Jurysicht sehr sinnvoll. Das entlaste die natürlich vorkommenden Ressourcen, schone Entsorgungskapazitäten, spare CO2 und nutze somit dem Klima, urteilt die Jury. „Das Schonen von Ressourcen war uns schon immer sehr wichtig. Durch die damit zusammenhängenden CO2-Einsparungen ist ihr Stellenwert im Lichte der aktuellen Klimaschutzdiskussionen nochmals deutlich gestiegen. Dass wir dafür einen Preis erhalten, macht uns nicht nur stolz, sondern zeigt uns auch, dass wir auf dem richtigen Weg sind“, hob Jörg Witthöft, Leiter des Standortes Bielefeld der ZF Friedrichshafen AG, bei der Übergabe des Nachhaltigkeitspreises hervor.

Jury wählt aus 30 Teilnehmern

Insgesamt bewarben sich 30 Teilnehmer mit ihren Projekten um den diesjährigen Nachhaltigkeitspreis, den die von der Industrie- und Handelskammer Ostwestfalen zu Bielefeld gemanagte Umweltstiftung vergibt. An der Ausschreibung konnten sich Akteure aus Wirtschaft und Wissenschaft, Bildungsträger, weiterführende Schulen und sonstige Interessenten, wie Initiativen oder Vereine beteiligen. Der thematische Schwerpunkt musste im Bereich des Umweltschutzes liegen und einen Bezug zur Wirtschaft und zur Region Ostwestfalen haben. Es konnte sich sowohl um abgeschlossene Projekte aus den Jahren 2018 oder 2019 als auch um aktuell laufende Maßnahmen handeln.

KONTAKT

Ulrich Tepper

Geschäftsführer 
Umweltstiftung der ostwestfälischen Wirtschaft